Rezension

Jules dritter und persönlichster Fall

Mich sollst du fürchten - Katrin Rodeit

Mich sollst du fürchten
von Katrin Rodeit

Bewertet mit 4.5 Sternen

“Mich sollst du fürchten” ist nun schon der dritte Band der spannenden Reihe um die überaus sympathische Privatdetektivin Jule Flemming. Mich konnte Autorin Katrin Rodeit erstmals mit dem zweiten Band, “Gefährlicher Rausch”, überzeugen.

Aus diesem wissen wir bereits, dass ihr Vater vor Jahren ermordet wurde – Jule war einst Zeugin dieses grausamen Vorfalls, hat das Gesicht des Mörders aber nie gesehen. Doch die Stimme würde sie immer und überall erkennen. Eines Tages erkennt sie diese tatsächlich wieder. Sofort setzt sie alles daran, den Mörder ihres Vaters zur Strecke zu bringen. Doch dies gestaltet sich schwerer als gedacht, schließlich sind keinerlei Beweise vorhanden und es liegen viele Jahre zwischen der Gegenwart und dem Mord. Nebenbei muss sie auch ihrer eigentlichen Arbeit als Privatdetektivin nachgehen: eine junge Frau wird von ihrer Schwester vermisst.

Schon bereits in “Gefährlicher Rausch” konnte mich Jule Flemming als Protagonistin begeistern und überzeugen. Ihre Arbeit als private Detektivin ist abwechslungsreich und interessant, und ihr Privatleben ist genauso wenig eintönig. Zudem ist Jule ein sympathischer Charakter, den man gerne durch einen spannenden und manchmal auch gefährlichen Alltag begleitet. Durch ihre schwere Vergangenheit ist Jule generell lieber eine Einzelgängerin und recht misstrauisch gegenüber ihren Mitmenschen, doch die wenigen Beziehungen, die sie aufrecht erhält, sind dafür herzlich. So kommt auch hier wieder das Gefühl auf, als Leser Teil dieses Lebens zu sein.

Die Handlung knüpft nahezu nahtlos an die aus der vorherigen Geschichte an und greift auch einige Aspekte aus dieser wieder auf. Insofern ist das Lesen der vorherigen Bücher wahrscheinlich empfehlenswert, um das Geschehen in diesem Roman zu verstehen. Ich fand es sehr hilfreich, dass viele noch offene Fragen aus dem vorherigen Buch hier geklärt werden. Dadurch, dass es quasi sofort weitergeht, beginnt die eigentliche Handlung auch direkt ohne eine längere Einleitung. Generell verursacht Rodeit keinerlei Längen in ihrer Handlung, was mir bereits vorher schon besonders positiv aufgefallen ist. Die Handlung punktet somit dadurch, dass es durchgehend interessant und spannend bleibt – es passiert ständig etwas Neues. Damit ist man so gefesselt, dass man als Leser eigentlich gar nicht kann, als das Buch in einem Rutsch durchzulesen.

Den einzigen Kritikpunkt gibt es für die meiner Meinung nach etwas unnötigen Beziehungsdurcheinander der Protagonistin. Andererseits passen diese irgendwie schon wieder zu ihr, so dass es nicht allzu sehr stört. Es ist nur ein kleiner Aspekt, der mir persönlich weniger gut gefallen hat – zur Handlung passt es jedoch durchaus.

“Mich sollst du fürchten” knüpft nicht nur inhaltlich an seinen Vorgänger an, sondern ist auch wieder genauso gut geschrieben und nochmals eine Spur spannender. Jule Flemming ist eine sympathische und interessante Protagonistin, die dem Leser eine spannend-unterhaltsame Handlung beschert.