Rezension

Kann den Hype leider nicht verstehen

Artemis Fowl - Eoin Colfer

Artemis Fowl
von Eoin Colfer

Bewertet mit 2.5 Sternen

Artemis Fowl ist mit seinen 12 Jahren kein gewöhnlicher Junge. Während andere in dem Alter etwas mit Freunden unternehmen, Computerspiele spielen und die ersten Schritte zum Erwachsenwerden für sich entdecken, versucht Artemis sein Vermögen zu mehren, in dem er versucht, Elfen um ihr Vermögen zu bringen. In der Familie Fowl sind kriminelle Machenschaften Tradition, die Artemis nur allzu gerne weiterführt. Er entführt eine Elfe und fordert von den anderen Elfen ein Lösegeld, aber kann er damit wirklich durchkommen?

Die Artemis Fowl-Reihe hat mich schon lange interessiert. Immer wieder habe ich mich dabei erwischt, wie ich um die Bücher herumgeschlichen bin. Nun habe ich mir nun endlich den ersten Band als Hörbuch gegönnt, wurde aber bitter enttäuscht, denn ich habe hier etwas vollkommen anderes erwartet. Die Artemis Fowl-Reihe wurde schon oft mit Harry Potter verglichen, daher habe ich eine kurzlebige Fantasygeschichte erwartet, aber Pustekuchen. Dieses Hörbuch war trotz des guten Sprechers Langeweile pur!

Anhand der Kurzbeschreibung habe ich von den Elfen einiges erwartet, doch diese wirkten hier fast schon deplatziert, was ich mehr als schade finde. Ihre Darstellung ist zwar recht nett, konnte mich aber nicht vom Hocker hauen. Die Idee, dass sie nicht die zerbrechlichen, kleinen Wesen sind, wie sie sonst in den meisten Büchern dargestellt werden, hat mir gut gefallen. Auch die Idee, dass sie enorme Waffen besitzen und stellenweise trotz all der Umstände zivilisiert leben, ist zwar nett, ging aber vollkommen an mir vorbei. Viel mehr wirkt hier alles schon fast zu viel: zu viele Waffen, zu große Gewaltbereitschaft.
Auch von Artemis Fowl habe ich mir mehr erwartet. Man kann ihn hier als typischen Antihelden bezeichnen: Jung, intelligent und nicht unbedingt immer die besten Absichten. Doch dies reicht für mich nicht aus, um ihn interessant zu finden. Bei seinen gerade mal 12 Jahren habe ich mir ein bisschen mehr erhofft. Mir fehlt hier die kindliche Naivität und die Faszination auf paranormale Gestalten, er wirkte auf mich zu kalt und zu abgeklärt. Bei einem älteren Protagonistin wäre dies sicher gut angenommen, in Artemis’ Alter allerdings nicht.

Eoin Colfer hatte hier sehr viele Ideen für Charaktere und Handlungsstränge, die zum Teil ganz okay umgesetzt wurden, aber wie bereits oben gesagt, erschien mir alles zu viel. In einem ersten Band möchte ich die Charaktere und Ortschaften kennen lernen und nicht von allem überschüttet werden. Hier wäre weniger deutlich mehr gewesen. Ich kann nur hoffen, dass dies in den anderen Bänden besser gemacht wurde.

Gesprochen wird das Hörbuch vom wunderbaren Rufus Beck, der bereits bekannte Werke wie die “His Dark Materials”-Trilogie oder die “Harry Potter”-Reihe gesprochen hat. Es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell mich der Sprecher in seinen Bann ziehen kann. Betonung und Stimmveränderung ist wie immer nahezu perfekt und es macht großen Spaß, ihm bei seiner Arbeit zuzuhören. Eine bessere Wahl hätte es hier nicht geben können.

Insgesamt konnte “Artemis Fowl” meine Erwartungen nicht erfüllen. Hätte Rufus Beck das Hörbuch nicht gesprochen, hätte ich das Audiobook nach spätestens der Hälfte abgebrochen. Eine Kaufempfehlung kann ich nur für diejenigen aussprechen, die die Fowl-Reihe bereits in Buchform kennen und mögen.

Kommentare

JeannyMeyer kommentierte am 29. September 2013 um 21:28

Ich habe vorhin damit angefange, nach 3 Kapiteln aber abgebrochen. Mir gefällt es leider gar nicht :( Die Figuren gefallen mir nicht, die Idee auch nicht unbedingt. Schade.

Kitty Retro kommentierte am 09. Januar 2015 um 22:28

Ich kann mich da leider auch nur anschließen. Ich habe jetzt noch 2 Kapitel zu lesen, das werd ich auch noch tun, aber die nächsten Teile werd ich mir wohl nicht zulegen... Komisches Buch. :/