Rezension

Kein Feuer der Leidenschaft, aber eine schöne realistische Geschichte

Into the Fire - J. R. Ward

Into the Fire
von J. R. Ward

Bewertet mit 4 Sternen

Von J.R. Ward kannte ich bereits ein paar Bände aus der Black-Dagger-Reihe. „Into the Fire“ ist hier komplett anders und das mochte ich sehr. Das Buch ist nicht voller erotischer Szenen und bei mir kamen auch nicht besonders viele starke Emotionen auf, dafür ist es jedoch eine sehr realistische Geschichte.

Jedem, der ein einmal ein paar Minuten über den Job eines Feuerwehrmanns nachdenkt, wird einfallen, dass jemand in diesem Job viele unschöne Situationen erleben wird. Ein Hausbrand ist nichts Schönes und somit wird ein Feuerwehrmann wohl auch viele Traumata verarbeiten müssen. Es würde da somit keinen wundern, dass viele Feuerwehrmänner andere Ventile benötigen, um das erlebte zu verarbeiten. In diesem Buch stößt der Leser somit auf Charaktere, die mit ihren Entscheidungen zu kämpfen haben, zu viel rauchen, Bindungsängste haben oder auch zu viel trinken. Mir hat diese sehr realistische, teilweise auch nüchterne Sicht ausgesprochen gut gefallen.

Auch wenn hier keine romantische Beziehung im Vordergrund steht, werden hier Beziehungen klar skizziert. Das Buch ist insgesamt aus drei Sichten geschrieben: aus Dannys, Annes und aus der Sicht von Annes Bruder. Auf diese Weise erhält der Leser ein umfassenden Blick auf Annes Familie und kann verstehen, warum Anne, ihr Bruder oder auch ihre Mutter so sind, wie sie sind. Das war ein weiterer Punkt auf der Liste, was mir hier gut gefallen hat. Ein Leser bekommt nur sehr selten eine so detaillierte Hintergrundgeschichte zu einem Charakter präsentiert.

Darüber hinaus gibt es in dem Buch auch eine Art Krimi, der gelöst werden muss. Diese Spannungselemente ergeben einen guten roten Faden und führen ebenfalls dazu, dass hier die Geschichte nicht durch eine rosarote Brille dargestellt wird. Eine eher sachliche Darstellung zieht sich somit durch alle Aspekte in der Geschichte.

Die Handlung ist in sich abgeschlossen, aber ich würde mich hier tatsächlich freuen, wenn es noch weitere Bände über andere Feuerwehrmänner geben würde. Den ein oder anderen von Dannys Kollegen habe ich echt ins Herz geschlossen.