Rezension

Kluftinger im Märchenland

Grimmbart - Volker Klüpfel, Michael Kobr

Grimmbart
von Volker Klüpfel Michael Kobr

Bewertet mit 3 Sternen

Kommissar Kluftinger wird auf Schloss Grimmbart gerufen. Wieland Freiherr von Rothenstein Grimmbart vermisst seine Frau. Noch dazu hat der Baron eine Entdeckung gemacht. Es fehlt ein Gemälde. Der Rahmen ist noch da. Doch statt einem Bild hängt darin ein Polaroid. Darauf die Frau des Barons. Das Merkwürdige daran: die Szene auf diesem Polaroid und somit die Frau Baronin entspricht der, auf dem Gemälde. Daraufhin machen sich der Baron und Kluftinger auf den Weg ins Märchenkabinett, in dem das Gemälde gemalt wurde. Dort finden sie dann auch die Frau des Barons – allerdings tot. Wieso musste die Frau von Rothenstein Grimmbart sterben? Eine geheimnisvolle Ermittlung mit mysteriösem Mord in einem eigentümlichen Personenkreis beginnt!

Kommissar Kluftinger ist ein Original, das weiß jeder, der mal einen Kluftinger-Krimi gelesen hat. Das Problematische bei solchen Originalen ist, entweder man mag sie oder eben nicht. Ich war anfangs skeptisch und habe sehr lange gebraucht, um mich mit seiner Art anzufreunden. Auch habe ich ungefähr 200 Seiten gebraucht um richtig ins Buch hineinzufinden. Dann hat es mir allerdings gefallen und ich wollte es nicht mehr aus der Hand legen. Den Fall fand ich unterhaltsam und auch spannend. Ich wusste auch erst zeitgleich mit den Ermittlern, wer der Täter ist. Allerdings scheint der Fall nicht im Vordergrund zu stehen, sondern eher Kluftingers Privatleben. In dieser Folge war es die anstehende Hochzeit seines Sohnes.

Bei den Kluftinger-Krimis handelt es sich um Allgäu-Krimis, somit gibt es immer wieder Passagen die im Dialekt geschrieben sind. Für mich als Nicht-Allgäuer waren sie dennoch verständlich. An den „rustikalen Allgäuer Umgangston“, wie es im Buch so schön heißt, muss man sich auch erst gewöhnen – aber dann ist es ok.

Dies war mein erster Kluftinger-Krimi, ich habe noch einen ungelesen im Regal stehen. Ich weiß allerdings nicht, ob ich mir noch mal einen anschaffen werde. Irgendwie ist mir der Kluftinger noch nicht so sympathisch. Aber das muss jeder für sich klären.

Von mir erhält „Grimmbart“ nur drei von fünf Sternen, da ich sehr lange gebraucht habe, um in das Buch hineinzukommen und ich die Ausschweifung um die Kluftinger Hochzeit störend fand.