Rezension

Konnte mich nicht überzeugen

How to Love a Rockstar - Keira Flanagan

How to Love a Rockstar
von Keira Flanagan

Bewertet mit 1.5 Sternen

Rockstar-Romane lese ich ja immer wieder gerne mal und so war natürlich auch dieses Buch mein Beuteschema. Ich hab mich drauf gefreut, war am Ende aber doch eher sehr enttäuscht.

Fangen wir mal mit dem Positiven an, was leider nicht wirklich viel ist. Der Schreibstil war okay, gut zu lesen und man ist relativ schnell durch die Geschichte gekommen. Auch wenn ich mit allem anderen meine Problemchen hatte, es hat sich nie zäh gelesen. Das war dann aber leider auch schon das einzige, was mir an dem Buch wirklich gefallen hat.

Die Protagonisten konnten mich beide nicht überzeugen. Josy hab ich von Anfang an ncht verstanden. Die Begründung, warum sie sich auf dieses Spiel einlässt, fand ich einfach an den Haaren herbeigezogen und zudem hab ich sie an vielen Stellen für egoistisch gehalten. Das Verhältnis zu ihrer besten Freundin hab ich auch nicht wirklich verstanden. Insgesamt hat sie sich auch viel zu sehr in Selbstmitleid gesuhlt, als das sie wirklich was tun würde.

Cedric war für mich leider nur das absolute Klischee eines Rockstars. Der Klappentext verspricht mehr, aber im Endeffekt kam einfach nichts. Von seinen Gefühlen ist nichts bei mir angekommen, auch von dem, was er durch und mit der Musik fühlt, nicht.

Interessant fand ich es, dass der Eindruck, den ich von den beiden Protagonisten hatte, mal wieder überhaupt nicht dem entsprach, den sie selber voneinander haben. Ich konnte auch nicht so wirklich nachvollziehen, was sie aneinander finden. Vor allem wenn man bedenkt, dass die beiden wohl einfach mal miteinander reden sollten - dann hätte es einige Probleme so gegeben.

Die Handlung ist eigentlich komplett vorhersehbar, hab ich so schon in einigen anderen Büchern gelesen. Es wirkte an vielen Stellen wie ein Klischee und hat sich auch so entwickelt. Dabei hatte die Geschichte eigentlich Potenzial und viele spannende Themen, aber keines davon wurde auch nur im Ansatz näher behandelt. Sie sind einfach nur oberflächlich geblieben, waren da, haben sich aber dann mit einem Fingerschnippen aufgelöst oder wurden gar nicht mehr behandelt. Das hat mich schon extrem gestört. Vor allem weil ich so leider auch das Gefühl gewonnen habe, dass die Nebencharaktere unwichtig sind. Sie hatten Auftritte, wenn es um einen Skandal oder ein Problem ging, waren ansonsten aber kaum da. Was ich vor allem in Bezug auf die Eltern und die beste Freundin von Josy schade fand. Die Handlungen der BFF konnte ich übrigens gar nicht verstehen.

Was ich aber mit am traurigsten fand, ist die Tatsache, dass man über Cedrics Band eigentlich gar nichts weiß. Die Bandkollegen waren zwar da, aber so selten, dass sie eigentlich unwichtig waren - außer es ging um einen Skandal. Ansonsten waren sie null präsent ... keine Bandmomente, kaum Auftritte, einfach kein Musikfeeling. Es wirkte, als würde die Jungs einfach nichts verbinden.

Das Buch wird wechselnd aus der Sicht von beiden Protagonisten erzählt, wobei Josy deutlich mehr Erzählpart hat. Die Wechsel sind nicht klar gekennzeichnet, was mich jetzt nicht direkt gestört hat. Nur haben sie die Sichten manchmal ein wenig vermischt, was sie sehr komisch gelesen hat. Insgesamt hätte ich mir mehr von Cedric gewünscht, dann wäre die Band vielleicht noch ein bisschen mehr in den Vordergrund gerückt. Und man hätte ein bisschen weniger von Josys Selbstmitleid.

Das Ende war zu erwarten, das ist jetzt aber auch keine Überraschung. Ich fand nur das letzte Kapitel ein bisschen seltsam, weil ich das Gefühl gewonnen hatte, man müsse jetzt unbedingt nochmal was aufmachen, ohne es zu beenden. Es hat sich ziemlich unrund angefühlt, aber das war ja eh schon im gesamten Buch der Fall.

Mein Fazit
Ich mag Rockstar-Geschichten sehr gerne, aber diese konnte mich leider überhaupt nicht überzeugen. Die Handlung ist ziemlich flach, sehr vorhersehbar, auf keines der Probleme wird tiefer eingegangen und am Ende löst sich alles mit einem Fingerschnippen auf - konnte mich gar nicht packen. Auch die beiden Protagonisten konnten mich nicht von sich überzeugen, die Nebencharaktere waren nicht wirklich präsent. Schade fand ich es, dass es keine Bandmomente gegeben hat, kein Musikfeeling, so wie ich das aus anderen Büchern kenne. Einzig der Schreibstil war gut und las sich flüssig.