Rezension

unglücklicher Beginn, dann recht vorhersehbar

How to Love a Rockstar - Keira Flanagan

How to Love a Rockstar
von Keira Flanagan

Bewertet mit 3 Sternen

Um sich die Presse vom Hals zu halten, überredet Cedric, Sänger einer berühmten Band, Studentin Jolene, seine Freundin zu spielen. Nachdem er sie einfach vor laufender Kamera geküsst hat, brodelt die Gerüchteküche ohnehin schon. Jolene stimmt unter einigen Bedingungen zu, ahnt aber nicht, welchen Rummel die zwei damit auslösen würden. Und auch Cedrics Plan, Ruhe vor der Presse zu haben, geht nur bedingt auf…

Grundsätzlich mag ich diese Rockstar-normales Mädchen-Liebesgeschichten. Aber mit dieser Story hatte ich von Beginn an meine Schwierigkeiten.
Die beiden lernen sich kennen, als Cedric Jolene aus heiterem Himmel in einer Hotellobby küsst. Völlig überrumpelt findet Jolene diesen Kuss aber ganz angenehm und wehrt sich nicht gegen den Fremden, stört sich auch nicht daran, dass lauter Menschen um sie herum schreien und Kameras blitzen. Schräg, aber ok.
Danach habe ich aber noch mehr mit Jolene gehadert. Die zwei reden drei Sätze miteinander, da beginnt sie schon darüber nachzudenken, ob ihm nicht wirklich etwas an ihr liegen könnte. Eigentlich findet sie solche Rockstars ja total blöd, dennoch kommt sie aus dem Schwärmen nicht mehr heraus, um ihn dann doch wieder blöd zu finden. Ach ja, und außerdem darf sie ihn ja auch nicht gut finden, weil ihre Freundin dann ja sauer auf sie wäre. Allerdings ist die eigentlich ohnehin schon wütend und vielleicht ist der Kerl doch wichtiger als die beste Freundin…?! Die komplette Gefühlsentwicklung war für mich am Anfang nicht greifbar. Jolenes Gedanken waren mir zu sprunghaft, ihre Gefühle-nicht-Gefühle zu plötzlich.

Dann beginnen die zwei, mehr Zeit miteinander zu verbringen. Sie tauschen sich über all die Erwartungen aus, die ihre Mitmenschen an sie haben, die es ihnen eigentlich unmöglich machen, sie selbst zu sein. Dass sie sich hier näher kommen, fand ich realistischer. Ich mochte, wie sie miteinander umgehen und aufeinander eingehen. Aber das ganze Gefühlswirrwar, welches Jolene schon zuvor durchläuft, war für mich nicht nachvollziehbar… Dadurch hat die Story für mich nicht mehr so recht die Kurve bekommen, obwohl ich gerade den Blick auf die Schattenseiten des Showbiz und die verborgene Seite des Musikers ganz spannend fand.
Letztlich verläuft die Story dann aber leider ähnlich wie andere Bücher dieser Thematik: Es gibt jede Menge Drama, Missverständnisse und verletzten Stolz.

Erzählt wird die Geschichte überwiegend aus der Ich-Perspektive von Jolene. Dazwischen gibt es einige Passagen aus der personalen Sicht von Cedric. Die Übergänge sind nicht wirklich gekennzeichnet, sodass ich manchmal ein, zwei Sätze gebraucht habe, um den Wechsel zu bemerken. Beide Perspektiven bieten Einblicke in die Gedanken und Gefühle der Figuren. Der Erzählstil ist locker und bildhaft.

Fazit

Die Gefühlsentwicklung zu Beginn, besonders Jolenes plötzliche Schwärmerei war für mich wenig nachvollziehbar. Die folgende Annährung und der Blick in das Innere der beiden Figuren ist interessant. Letztlich bietet die Story aber wenig Überraschungen, es folgt das typische Drama aufgrund von Missverständnissen und fehlenden Gesprächen.