Rezension

Konnte mich nur teilweise überzeugen

Der leuchtend blaue Faden - Anne Tyler

Der leuchtend blaue Faden
von Anne Tyler

Bewertet mit 3.5 Sternen

Familiengeschichte dreier Generationen

Die Autorin entwirft das Bild einer Familie über drei Generationen hinweg, zeichnet Konturen von Verantwortung, Zuneigung, Liebe aber auch die Schattenseiten einer lebensbegleitenden Gemeinschaft. Unausgesprochene Wünsche, latente Vorwürfe bis hin zu Neid und Missgunst werden angesprochen.

Junior, Abby, Denny … ihr Leben, ihr Leiden und ihre Rolle in der Familiengeschichte, ihre Stärken und Schwächen, Hoffnungen und Träume – all das schildert Anne Tyler auf gut 400 Seiten ansprechender Prosa. Immer wieder schimmern neue Wahrheiten durch und ein eindringlicher Erzählstil fesselt den Leser an das geschrieben Wort.

Dennoch konnte ich mich mit der Textvorlage nicht identifizieren, mir fehlte im Wesentlichen eine klar umrissene Story, ein zielgerichteter Verlauf. Die sehr detaillierten, langen Kapitel greifen immer nur einen Erzählstrang auf und bringen diesen zu Ende, ohne einen gemeinsamen Nenner zu bilden. Abschließend könnte man resümieren: es geht um die Familie Whitshank und ihr Haus – und doch wäre dem Buch damit nicht Genüge getan.

Fazit: Ein gutes Stück Prosa, eindringlich erzählt aber leider konnte es bei mir keine tiefgreifenden Emotionen auslösen.