Rezension

Kopf oder Herz? Wem sollte man mehr trauen?

Sechs Tage zwischen dir und mir -

Sechs Tage zwischen dir und mir
von Dani Atkins

Das war mein erstes Buch von Dani Atkins und ich war sehr gespannt, denn ich habe bisher nur Gutes über sie gehört. Dementsprechend hoch waren die Erwartungen und ich muss sagen, dass sie ganz gut erfüllt wurden.

Das Cover ist schön gestaltet und scheint auch optisch zu anderen Büchern der Autorin zu passen. Ich muss aber auch sagen, dass es kein besonderes oder einmaliges Cover ist und wahrscheinlich wäre ich in einer Buchhandlung dran vorbeigelaufen, da hier der besondere Touch fehlt. Aber man soll ja bekanntlich ein Buch nicht nach dem Cover beurteilen, der Klappentext ist da doch schon eine Nummer wichtiger. Dieser liest sich ganz spannend und macht neugierig auf mehr. Aber auch hier muss ich zugeben, dass ich in der Buchhandlung das Buch erst mal beiseitegelegt hätte, denn da gibt es einfach spannendere. Zum Glück durfte ich im Rahmen einer Leserunde lesen, denn sonst hätte ich es wahrscheinlich nicht so schnell in meinen Händen gehalten.

Einmal angefangen, konnte ich schön locker leicht in die Geschichte eintauchen. Man ist zwar schon mitten im Geschehen, aber lernt die einzelnen Charaktere schrittweise kennen, sodass es keine Probleme mit Namenszugehörigkeiten gab. Die Seiten sind so dahingeflogen und es kam mir an keinem Punkt der Geschichte langwierig vor, auch wenn es nicht immer ganz so spannend war, aber das habe ich auch gar nicht erwartet. Auch kommt viel Gefühl vor, was ich auch von einem Liebesroman erwarte, jedoch sind diese Gefühle nicht ganz so mitreißend gewesen und ich konnte nicht immer mit dem Figuren mitfühlen. Die Geschichte selbst wird, bis auf eine kleine Ausnahme aus Sicht der Hauptprotagonistin Gemma erzählt. Gemma will ihren Freund Finn heiraten, den sie vor Jahren kennengelernt hat. Vor der Kirche wartet sie jedoch vergeblich und auch in den nächsten Tagen gibt es kein Lebenszeichen von Finn. Gemmas Freunde und Familie sind sich sicher, dass er sie hat sitzen lassen. Doch Emma kann das einfach nicht glauben, dass ihre große Liebe sie wirklich verlassen hat. Verzweifelt begibt sie sich auf die Suche nach Finn, doch dieser ist unauffindbar und langsam ist auch Gemma sich nicht mehr sicher, ob ihre Liebe wirklich so perfekt war, wie sie immer geglaubt hat, aber wem sollte sie mehr vertrauen ihrem Kopf oder ihrem Herzen?

Während Gemmas Suche erhält der Leser auch Einblicke, sodass die Kapitel zwischen Gegenwart und Vergangenheit wechseln. Mir persönlich hat es gefallen, dass jedes Kapitel wieder eine andere Sicht auf die Beziehung der beiden geworfen hat, sodass ich mir als Leser nie sicher war, zu wem ich halten soll, zu Gemma oder zu ihren Freunden. Auch hat mir die Gestaltung der Nebencharaktere sehr gefallen, die viele Emotionen in mir wachgerufen haben, manchmal fast mehr als Gemma. Bei Gemma ist eine der wenigen Protagonisten, bei denen ich sehr lange gebraucht habe um mir ein Bild zu machen und bis ich mir sicher war, was ich von ihr halte. Sie ist vielleicht nicht mein Lieblingscharakter aus einem Buch, aber sie war mir durchaus sympathisch, manchmal auch naiv und hat sich meiner Meinung nach zu sehr auf einen Mann fokussiert, was nicht ganz zu meinen Charakterzügen passt, weshalb ich wohl etwas länger gebraucht habe um ihre Gedanken und Handlugen nachvollziehen zu können, die doch manchmal echt arg verzweifelt rübergekommen sind.

Nichts desto Trotz habe ich Gemmas Geschichte gerne verfolgt. Das Buch wird zwar kein Jahreshighlight, aber hat mir viele schöne Lesestunden beschert. Meiner Meinung nach ist es ein schönes Buch für zwischendurch, aber keines das einen so sehr berührt, dass man es noch mal lesen würde. Die Autorin konnte mich jedoch überzeugen, sodass ich mir sicher bin, dass es nicht das letzte Buch von Dani Atkins für mich war.