Rezension

Kurzweiliger Krimi

Blaues Gift - Eva Almstädt

Blaues Gift
von Eva Almstädt

Bewertet mit 4 Sternen

Die Kommissarin Pia Korittki ist eigen aber an sich ein netter Charakter. Mir ist sie ein bisschen zu beherrscht um mir wirklich ans Herz zu wachsen. Aber schön ist, dass so der Fall im Vordergrund steht und nicht ein exzentrischer Hauptkommissar. Dafür ist ihr Kollege, der eher unsympathisch angelegte Kommissar Broders ein wirklich gelungener Charakter. Er ist ein toller Gegenpol, ohne den es bei den Ermittlungen langweilig hätte werden könnte.

Die Story ist gut, hat jedoch anfangs mehr versprochen als sie letztendlich zu bieten hatte. Viele Andeutungen waren bei ihrer Auflösung gar nicht so spektakulär, wie es den Anschein hatte. Dafür sind Mord, Vermisstenfall und diverse Nebenschauplätze sinnig aufgeklärt. Von ein, zwei „falschen Fährten“ zu Anfang hätte ich mir aber mehr erhofft.

Ein Minuspunkt war, dass man im Privatleben von Pia Korittki etwas verloren dastand, wenn man nicht jeden ihrer vorherigen Fälle gelesen hat. Ich habe den ersten gelesen, aber nur noch blasse Erinnerungen daran. Dafür kam jetzt eine größere Portion an Informationen über ihr Leben in der Zwischenzeit auf mich zu: Beförderung, Verletzung, Beziehung, Familie und so weiter. Das war Anfangs ein bisschen viel des Guten, hat sich dann aber auch wieder gelegt. Auch hat sich die Autorin bei dem „Informationsupdate“ an Korittkis Privatleben gehalten. Es wurde kein Insiderwissen aus den alten Fällen verwendet. So kann man alles was einem fehlt beruhigt und ohne Spoiler auch nach Blaues Gift noch lesen.

Insgesamt fand ich Blaues Gift war ein kurzweiliger Krimi, der sich perfekt für zwischendurch zum abschalten eignet. Der spannende und recht ruhige Fall, liest sich leicht und flüssig. Mit Eva Almstädter und Pia Korittki kann man wirklich nicht viel Falsch machen, wenn man eine kurzweilige Lektüre für zwischendurch lesen möchte.