Rezension

Längst nicht so gut wie der Vörgänger

Twisted Love - L. J. Shen

Twisted Love
von L. J. Shen

Bewertet mit 3 Sternen

Zur Inhaltszusammenfassung schreibe ich nichts, denn die kann man ja im Klappentext nachlesen.

Hm. Also ich fand das Buch, ehrlich gesagt, nicht so dolle. Es ist schön und flüssig geschrieben, genau wie der erste Teil „Vicious Love“, aber die Story… Sämtliche Schlüsselszenen waren so an den Haaren herbei gezogen und eben überhaupt nicht schlüssig. Zudem löste sich alles auch immer so schnell auf. Erst hasst sie Dean – warum auch immer, denn auch dieser Grund war völlig überzogen, fand ich. Denn wenn es wirklich die einzig wahre Liebe wäre, würde doch kein Mensch 11 Jahre abstinent leben, nur weil es sich um den ExFreund der Schwester handelt und man zudem weiß, dass die beiden sich nie geliebt haben, weil man selbst so heroisch zurückgetreten ist damals… Jedenfalls: erst hasst sie ihn, dann sitzen sie im Flugzeug – und schwupps, ohne richtig nachvollziehbare Erklärung wird er ihr Vertrauter. Dann fand ich es merkwürdig, dass die Eltern der beiden Schwestern, die im ersten Buch so sympathisch dargestellt wurden, plötzlich genau das Gegenteil verkörperten. Ok, aus des Sicht eines Kindes mag ein Verhältnis zu den Eltern so sein und aus der Sicht des anderen so – aber eine solche 180 Gradwendung? Und auch das Verhältnis der Schwestern: im ersten Teil noch so liebevoll und eng – und hier… Millie kam zum Teil ja richtig unsympathisch herüber… Und auch hier konnte ich die Gründe und Argumente null nachvollziehen. Und erst recht nicht, dass liebende Eltern so wenig Empathie besitzen sollen, dass sie tatsächlich mehrfach ganz klar anbringen, dass das kranke Kind beziehungstechnisch ein Trostpreis sei, und sie froh sein solle, überhaupt jemanden abzubekommen.

Ja und zu guter Letzt fand ich Deans Geheimnis – na ja … also das war ja auch alles sehr hanebüchen und lückenhaft… Ich will jetzt nicht spoilern, aber – also vieles konnte ich da auch nicht nachvollziehen.

Ein bisschen peinlich und fremdschämend fand ich auch „seinen Dämon und seine dunkle Seite“ – sprich: sein pseudo SM Getue, wenn er mal wieder Kontakt zu … hatte. Oder sonst etwas Schlimmes für ihn passiert ist? Ich weiß es gar nicht genau… Im Buch war es immer nur in diesen Situationen….

Ja und was mir auch auf den Keks ging war dieses ständige: ein Hothole ist so und so und so, ein HotHole wie ich usw usf… ein richtig cooler Typ würde von sich selbst ja wohl nicht ewig als HotHole denken, so als wäre das jetzt der Clan, dem er angehört, nur weil das früher mal deren Spitzname war…. „Oh yeah, ich bin ein richtig böses HotHole!“ *schäm*

Und dann der Prolog aus Deans Sicht: ernsthaft? So endet dann alles? Die großen HotHoles im Bälleparadies. Hm.

Fazit: Ich fand den ersten Teil viel stimmiger, feinfühliger, sympathischer, spannender und auch interessanter. Zudem fand ich sämtliche Charaktere im ersten Teil viel authentischer umgesetzt.