Rezension

Leben ist eine Ansammlung von Reisen

Ich komme mit - Angelika Waldis

Ich komme mit
von Angelika Waldis

Bewertet mit 3 Sternen

Lazy ist ein junger Student mit Bock aufs Leben und vor allem Bock auf seine Freundin Elsie.
Vita ist eine alte Frau, die sich ihre Routinen mühsam zusammenklaubt, um ihre Tage zu füllen.
Beide sind das Gegenteil voneinander, jung und alt, Leben und Sterben, gemeinsam ist ihnen nur, dass sie im selben Haus in der Torstraße wohnen und kein Interesse aneinander haben.

Sie hören auf Gegenteile zu sein und desinteressiert aneinander zu sein, als das Leben dem Sterben weicht; Lazy erhält die Diagnose Leukämie. Vita sieht ihn hin und wieder im Treppenhaus, abgemagert, haarlos und leichenblass.
Lazy wurde von Elsie verlassen und macht sich auf eine Reise nach Mexiko, wo er eine junge Frau kennenlernt. Bei Blanka wäre er gerne geblieben, doch dann wird er erneut krank und beginnt eine weitere Chemo. Erneut begegnen sich Vita und Lazy im Treppenhaus. Vitas ständige Suche nach Beschäftigung hat sie eine Neugier an Lazy entwickeln lassen und so lädt ihn zum Essen in ihre Wohnung ein, von da an bekocht sie ihn täglich, obwohl er kaum etwas herunterbekommt. Auf ihr Angebot hin zieht er bei ihr ein. Vita, die von Lazy eigentlich nur Maier genannt wird, und der Kranke werden Kumpels.
Als die Chemo erneut nicht anschlägt, entschließt Lazy sich von der Welt zu scheiden, solange er noch die Kraft hat seinen Abgang selbst zu planen. Meier entscheidet sich mitzukommen. Vorher bereisen sie jedoch noch die Türkei, wo sie eine alte Ausgrabungsstätte besichtigen. Lazys letzter Wunsch. Hier lernt Lazy die junge Frau Aydan kennen. Bei Aydan wäre er gerne geblieben, aber es hat keinen Sinn und Lazy entsagt ihr und dem Leben.

Zurück in Deutschland planen Maier und Lazy gemeinsam ihr Verlassen von der Welt.
Es kommt jedoch anders, und mit von Meier geführter Hand greift Lazy erneut nach dem Leben.

Ich muss sagen, dass mir das Ende nicht so gut gefallen hat. Plötzliches, unpssendes Happy End, und dann so vage erzählt wie im letzten Moment unentschieden. Eigentlich ein gutes Buch mit allerdings einem höchst schwachem Ende. Man muss auch mal Mut zur Tragik haben, die man über so viele Seiten aufgebaut hat. Konnte mich dann durch den Schluss dann leider überhaupt nicht überzeugen.