Rezension

„Leichenblässe“ ist ein gut geschriebener Roman, der aber nicht an seinen Vorgänger „Kalte Asche“ heranreicht, sondern eher mit „Die Chemie des Todes“ verglichen werden kann.

Leichenblässe - Simon Beckett

Leichenblässe
von Simon Beckett

Nachdem ihn sein letzter Fall fast das Leben gekostet hat, ist David Hunter nach Amerika gereist um Zerstreuung zu finden und im sich zu fragen, ob er seinem Job überhaupt noch gewachsen ist. Dann aber zieht ihn sein alter Mentor zu einem Fall hinzu... .

David Hunter ist wieder da, oder sagen wir besser fast da. Nachdem ihn sein letzter Fall fast das Leben gekostet hat, nimmt er sich eine Auszeit, um das Geschehene zu verarbeiten. Dazu treibt es ihn nach Amerika auf die Body Farm, einem Institut, in dem gespendete Körper unter realen Umständen, auf einem abgesperrten Gelände, verwesen können, damit Mediziner sie untersuchen können.
Hunters alter Mentor Tom Lieberman zieht ihn zu einem Fall hinzu, der am Anfang sehr verwirrend ist, da der Ort und die Zersetzung der Leiche nicht zusammenpassen.
Simon Beckett hat mit dem dritten Teil der David Hunter-Reihe wieder einen spannenden und interessanten Roman geschrieben. Zwar hat er bei mir nicht so viel Gänsehaut verursacht wie „Kalte Asche“, trotzdem gab es auch hier einen Punkt, an dem man einfach nicht mehr aufhören kann zu lesen, weil man einfach wissen muss, wie es ausgeht.
Neu bei diesem Band war, dass man auch den Gedanken des Mörders lauschen konnte, die in kursiver Schrift dargestellt wurden. Dies führte noch mehr in die Geschichte ein und plötzlich war man als Leser auch dem Mörder ganz nahe.
Schnell erraten, wer der Mörder war, konnte ich nicht. Zwar gab es einen überschaubaren Kreis an Protagonisten, aber darauf gekommen bin ich trotzdem nicht. Ich konnte lediglich erahnen, wer es nicht ist.
Genau wie in den Vorgängerbänden wird detailreich beschrieben, wie die Leichen aussehen, sich zersetzen und welche Insekten am Werk sind. Ich fand den Ekelfaktor nicht so hoch, kann mir aber vorstellen, dass es bei anderen doch aufs Gemüt schlägt.
Die Protagonisten sind gut dargestellt und gerade bei David Hunter merkt man, wie er sich weiterentwickelt und auf Grund des Angriffs auf ihn im letzten Band hat er in diesem Band noch weiter jede Menge zu verarbeiten. Auch die anderen Charaktere waren interessant, auch wenn manche doch etwas stereotypisch dargestellt wurden.

Fazit

„Leichenblässe“ ist ein gut geschriebener Roman, der aber nicht an seinen Vorgänger „Kalte Asche“ heranreicht, sondern eher mit „Die Chemie des Todes“ verglichen werden kann.