Rezension

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Spannend, informativ und mit Beckett-Überraschungen gespickt

Leichenblässe - Simon Beckett

Leichenblässe
von Simon Beckett

Kurzmeinung: Spannend bis zum Gänsehautende!

Zum Inhalt: Der Forensiker Dr. David Hunter ist bei seinem letzten Einsatz nur knapp dem Tod entronnen. Um wieder in seinen Beruf hineinzufinden, reist er nach Tennessee, USA, um in der Body-Farm einige Untersuchungen durchzuführen. Tom, ein Freund und bekannter Forensiker in Tennessee, wird vom TBI als Berater zu einem Fall hinzugezogen und Hunter begleitet ihn auf dessen Wunsch. Dabei fällt den beiden Forensikern auf, dass das Opfer stärker verwest ist, als es sein dürfte. Einige wenige Hinweise führen zu weiteren Leichen und bald wird klar, dass ein psychopathischer Serienmörder sein Unwesen treibt. Doch was treibt ihn an? Und vor allem: Kann man ihn stoppen? 

Ausführliche Meinung: Endlich ist David Hunter nicht mehr irgendwo im britischen Niemandsland, sondern tatsächlich mitten in der Zivilisation der USA. Und hier gibt es, anders als bei den beiden Vorgängerbänden, öffentlich bekannte Figuren, eine gut organisierte Presse und ein paar TBI-Agenten. Natürlich ein etwas mürrischer Kerl und eine äußerst attraktive Frau. Wer hätte es gedacht ;) Toll ist, dass Hunter als Brite nicht direkt zu den Ermittlungen eingeladen wird! Im Gegenteil: er wird einmal sogar aktiv davon ausgeschlossen. Das wirkt sehr authentisch. Trotzdem möchte sein Freund und Kollege Tom ihn bei den Ermittlungen dabei haben. Wie es der Zufall so will, stolpert Hunter dabei in einen riesigen Kriminalfall, mit massenhaft Leichen, Leichenteilen und Käfern! Der Mörder, der sich allzu bald als Serienmörder entpuppt, stellt die Ermittler vor Rätsel. Wieder eine wunderbare Gelegenheit für den Leser, eigene Theorien zu entwickeln und einfach mal mitzuraten, wer es sein könnte, was die Ursache für dieses oder jenes Phänomen ist, und vor allem: wer wohl das nächste Opfer sein wird. Was ich persönlich sehr bedaure, ist der Verlust sympathischer Charaktere. Vor allem dann, wenn man überhaupt nicht damit rechnet!
Interessanterweise war ich als Leser nach Teil 1 und 2 schon derart beeinflusst von Beckett, dass ich dachte, er könne mich dieses Mal nicht mehr wirklich überraschen! Jeden einzelnen Freund Hunters habe ich mit überhöhter Skepsis betrachtet und hinter manch freundlichem Lächeln die wirren Gedanken eines Psychopathen vermutet! Ich muss zugeben, dass der eine oder andere Charakter, der nicht so eng mit Hunter in Verbindung stand, etwas aus meinem Raster herausgefallen ist. Ich war mir sicher, dass es jemand im nächsten Umfeld Hunters war. Umso erstaunter war ich, als der Mörder dann enttarnt wurde und die Fahndung startete. Und ab dem Moment ließ ich meine Skepsis schleifen. Ungefragt nahm ich es hin, was mir Beckett in der Folge auftischte - nur um mich vor allem auf den letzten Seiten nochmal so richtig emotional zittern zu lassen! Wieder folgte eine Überraschung auf die nächste und wieder hat es Beckett geschafft, mich mit offenem Mund und Gänsehaut hier sitzen zu lassen! Wahnsinn! Absolute Leseempfehlung!