Rezension

Leider konnte dieser Reihenabschluss mich nicht mehr begeistern

Dustlands 03 - Der Blutmond
von Moira Young

Bewertet mit 3 Sternen

~~Saba entscheidet sich endlich dafür den Kampf gegen DeMalo und den Tonton aufzunehmen und nicht nur New Eden aus der Sklavenhaltung zu befreien.
 Aber auch DeMalo hat seine Pläne. Er will mit New Eden eine neue und gesunde Welt erschaffen. Das hört sich ja eigentlich ganz gut an, allerdings sind die Mittel, wie er dies durchsetzen will, für Saba nicht annehmbar. So lehnt sie sein Angebot ab seine Frau zu werden und mit ihm zusammen diese neue Welt zu regieren und nimmt den Kampf auf …

Die Besonderheit des ersten Bandes dieser Reihe war die außergewöhnliche Sprache. Die Sprache im ersten Teil, das aus der Sicht der Protagonistin Saba erzählt wurde, versuchte authentisch zu klingen, sodass man ihm abnahm hier die Geschichte eines jungen Mädchens zu verfolgen, das bisher wenig Sozialkontakte hatte, wenig Begegnungen mit anderen Menschen und ungeübt im Sprechen. So fehlte im gesamtem Buch z.B. die wörtliche Rede. Schon beim zweiten Teil war ich sehr gespannt, ob Moira Young diesen Stil halten könnte, denn es war bei Lesen schon sehr gewöhnungsbedürftig und ich kann mir vorstellen, dass es sich beim Schreiben nicht anders verhält.
 Als ich den zweiten Band dann voller Spannung endlich in den Händen hielt, war ich dann aber doch überrascht, dass hier schließlich doch wörtliche Rede benutzt wurde. Die Sprache war stilistisch zwar immer noch voller Eigenheiten, so sind die Sätze immer noch recht kurz und abgehackt und teils unvollendet, bei den Verben fehlt das ‘e’ zum Ende, doch insgesamt ließ es sich von Beginn an besser lesen als der erste Band, ohne dass man sich erst einmal großartig gewöhnen muss. Obwohl das natürlich ganz nett war, war ich trotzdem ein wenig enttäuscht.
 Dieser dritte Band jetzt ist vom Schreibstil her ebenso gehalten wie es der zweite Band bereits war. Das hatte ich erwartet und war daher nicht enttäuscht. Ein wenig gewöhnen musste ich mich zu Beginn aber dennoch daran, denn der zweite Teil war ja nun doch schon eine ganze Weile her. Trotzdem kam ich recht schnell wieder in die Handlung rein. Viel schneller als noch bei Teil 2 und darüber war ich wirklich froh.

Das Finale der Dustlands-Reihe beginnt einfach mittendrin in einem Anschlag seitens Saba, Lugh, Tommo und dem Rest des Widerstandes. Nach diesem temporeichen Beginn, ging es allerdings erst einmal recht gemächlich weiter. Es passierte erst einmal recht wenig. Ein Kritikpunkt, den ich leider bereits auch schon so beim zweite Band anbringen musste. Es passiert einfach wenig und was passiert ist teils recht wirr und man kann der Handlung zwar folgen, nicht aber den Intentionen die dahinter stecken. Auch in diesem Band musste ich mich des Öfteren fragen, warum Saba nicht einfach mal Klartext spricht. Diese Heimlichtuerei hat teils einfach genervt.
 Ein wenig Spannung haben die kursiv gedruckten Kapitel ins Buch gebracht. Diese werden nämlich aus der Sicht eines Verräters auf Seiten von Saba geschildert. Allerdings weiß niemand, wer dieser Verräter ist und erst ziemlich zum Schluss habe ich herausbekommen, wer es sein muss. Kurz bevor es dann auch aufgelöst war. Das fand ich gut eingeschoben.

Die Figuren kennt man mittlerweile ja und ein Wiedersehen mit ihnen hat mich auch soweit gefreut. Nur Saba ging mir in diesem Band eher auf die Nerven. Auch ihr Bruder Lugh war mir noch etwas unsympathisch, so wie er es auch bereits im zweiten Teil geworden war. Etwas enttäuscht war ich allerdings davon, dass auch Jack nun recht unwirsch daher kam und keinerlei Sympathiepunkte sammeln konnte.

Das Ende fand ich eigentlich okay, aber wenn ich an die Geschehnisse des ersten Bandes denke, dann weiß ich wirklich nicht, wie das alles überhaupt noch miteinander in Verbindung steht. Vom ersten Band ausgehend hätte ich mir das Ende einfach größer und bedeutsamer vorgestellt. Vielleicht liegt das auch daran, dass ich mir seit dem zweiten Teil überhaupt kein wirkliches Bild mehr von der Welt machen konnte, die die Autorin hier durch Saba beschreibt. Im ersten Teil hatte ich noch das Gefühl von Größe, von einer zerstörten und unterdrückten Welt, die im zweiten und dritten Band lediglich auf einen Zwist zweier Gruppen um eine kleine Siedlung zusammen geschrumpft ist. Wie gesagt, so mein Empfinden. Von daher passte die Entwicklung für mich einfach nicht mehr wirklich zusammen.

Fazit
Insgesamt fand ich den dritten Teil ganz okay, aber vor allem im Vergleich mit dem grandiosen ersten Band war es dann doch eher ein wenig enttäuschend. Ich hatte das Gefühl, dass vieles, was im ersten Teil noch von Bedeutung war hier im dritten Band eher unter dem Tisch fiel, ohne wirklich sagen zu können woran das lag. Vielleicht ist dies einfach der Tatsache geschuldet, dass ich mir anhand des zweiten und dritten Bandes einfach kein genaues Bild mehr von der Welt machen konnte, die Moira Young hier beschreibt. So bleibt lediglich eine mittelmäßige Wertung.