Rezension

solider Reihenabschluss - trotz kleiner Kritikpunkte

Dustlands 03 - Der Blutmond
von Moira Young

Inhalt:
Saba und die Free Hawks üben einen Anschlag auf eine Brücke aus. Es läuft nicht nach Plan und Sabas Führungsqualitäten werden infrage gestellt.
Doch sie hat nicht nur damit zu kämpfen. Während des Tumults nach dem Anschlag trifft sie auf DeMalo, der ihr ein Ultimatum stellt. Wenn sie bis zum Blutmond einwilligt, seine Frau zu werden, haben ihre Mitstreiter freies Geleit und werden nicht getötet. Jeder weitere Anschlag wird ihr zehnfach heimgezahlt. Die Zeit läuft.
Saba drängt darauf, DeMalos Macht ohne Waffen zu untergraben. Doch nicht alle stehen auf ihrer Seite.
 
Meinung:
So viel Zeit ist vergangen, als ich mich mit Saba auf ihre Reise begeben habe. Nun endlich stand das Finale bevor und ich musste natürlich zugreifen.
 
Erneut fiel es mir nicht ganz so leicht, mich wieder in Sabas Welt einzufinden. Die Autorin warf mich mitten in einen Anschlag der Free Hawks, ich hatte kaum Zeit, die Charaktere wieder zuzuordnen. (Dennoch gelang der Einstieg leichter als bei Band 2.)
 
Sabas Führungsqualitäten werden angezweifelt, die Gruppe, die sich um sie geschart hat, droht zu zerbrechen. Für Saba selbst jedoch steht eine noch größere innere Herausforderung an. Sie muss DeMalo stürzen – und das binnen kürzester Zeit – oder alles ist verloren. Sie ersinnt einen Plan, der nicht bei allen gut ankommt – wie sehr, wird klar, als Moira Young eine neue Perspektive einführt. Diese Kapitel – kursiv gedruckt – machten mich mehr und mehr neugierig, denn die Person, um die es geht, wird nie genannt. So hielt mich die Autorin stets am Rätselraten, wer denn der „Verräter“ sein könnte.
 
Leider war dieser Handlungsstrang – neben dem von Sabas kleiner Schwester Emmi, die eine unerwartete, aber fantastische Entwicklung durchmacht – größtenteils die einzige Spannungsquelle. Sabas Anteil am Geschehen besaß einige Längen, durch die ich mich kämpfen musste und dadurch kaum mehr Emotionen für sie aufbringen konnte.
 
Den speziellen Erzählstil (mit dem fehlenden e am Ende der Verben in Ich-Perspektive) behielt die Autorin bei, ebenso die ganz besondere beschreibende Ausdrucksweise mit enorm vielen kurzen Sätzen, die Sabas Art perfekt widerspiegeln.
 
Gen Showdown sprintete die Autorin nur so auf ihr großes Finale zu. Die Ereignisse überschlagen sich, es blieb kaum mehr Zeit, Luft zu holen und die Verluste zu betrauern, ehe Moira Young ihre „Dustlands“-Trilogie passend abschließt.
 
Urteil:
Der Abschied von „Dustlands“ besaß seine spannenden Handlungsstränge, die von den teils zähen Abschnitten jedoch nahezu aufgewogen wurden. Die interessanten Entwicklungen, ein gekonnt eingeflochtener Verräter und ein gelungener Showdown jedoch lassen mich ruhigen Gewissens haarscharfe 4 Bücher für „Dustlands – Der Blutmond“ vergeben.

Die Reihe:
1. Dustlands – Die Entführung
2. Dustlands – Der Herzstein
3. Dustlands – Der Blutmond

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