Rezension

Leider nicht ganz die Erwartungen erfüllt

Das Joshua-Profil - Sebastian Fitzek

Das Joshua-Profil
von Sebastian Fitzek

Bewertet mit 3 Sternen

Das Joshua Profil ist ein weiterer Thriller den ich von Sebastian Fitzek gelesen habe. Leider fällt es eher unter die mittelmäßigen Thriller welche ich bisher gelesen habe. In „Das Joshua Profil“ begleiten wir Max Rhode dessen Tochter entführt wird und er wird gezwungen eine Straftat zu begehen. Dabei kommen düstere Geheimnisse der Vergangenheit sowie Zukunft heraus. Wir lernen seine Familie und seine geringes Soziales Umfeld kennen. Innerhalb der 400 Seiten geht es um die Suche nach der Tochter Jola und das Lösen des Rätsels wer dahinter steckt.

Wie bereits erwähnt ist es eher ein mittelmäßiger Thriller wobei das meine persönliche Meinung ist die ich vertrete, da ich weiß, dass Herr Fitzek schon deutlich spannendere Bücher geschrieben. Im Gegensatz zu seinen anderen Büchern fand ich dieses Buch recht vorhersehbar was immer etwas Spannung herausnimmt. Vielleicht weil ich „die Blutschule“ bereits gelesen habe. Der Spannungsbogen ist recht flach gehalten und es zieht sich etwas in die Länge. Ich konnte nicht richtig in das Buch rein finden was es zusätzlich erschwerte mich in die Geschichte fallen zu lassen. Der Schreibstil hingegen hat mir recht gut gefallen. Er ließ sich flüssig lesen und das einzige was mich hier störte waren teilweise die Sichten, welche für mich vollkommen unnötig waren. Sie wirkten überflüssig wie beispielsweise die Frau von Max Rhode oder der befreundete Anwalt. Ich hätte viel mehr gerne auch die Sicht des Bruders mehr einbezogen der ja mit in dem Fall drin war.

Weiterhin hatte ich hierbei das Gefühl, dass der Leser viel weniger hinters Licht geführt wird. Die Sichten waren überflüssig und im Gegensatz zu seinen anderen Büchern konnten mich dieses Mal die Sichten nicht verwirren oder auf eine falsche Fährte führen weil es dafür zu offensichtlich war. Weiterhin fehlte mir im Bezug auf die Story dieses Mal leider auch der Aspekt, dass es Realitätsnah ist. Natürlich werden wir alle sicherlich überwacht aber das Auftragsmörder versuchen Böse Menschen auszuschalten bevor sie überhaupt böse werden ist doch zu weit hergeholt. Deswegen fehlte mir hier auch die Realität in dem Buch. Trotz der negativen Punkte kann ich sagen, dass ich das Buch trotz allem beendet habe und es kein vollkommener Reinfall war.

Die Charaktere bekommen einen dicken Pluspunkt von mir. Sie waren sympathisch und ich konnte mich in die Protagonisten rein fühlen. Vor allem Jola finde ich besonders stark als Charakter. Sie bekam immer mehr Anteile in dem Buch und obwohl trotz allem Max Rhode im Vordergrund steht fällt mir mehr zu Jola ein als zu Max. Für ihr Alter wird sie sehr klug und stark dargestellt was sich jeder für seine eigenen Kinder wünschen kann. Sie behält einen kühlen Kopf und trotz sicherlich großer Angst versucht sie klar zu bleiben. Deswegen ist Jola mein eindeutiger Favorit.

Max ist sympathisch, er hat einen gewissen psychologischen Tiefgang was mir gefällt. Hinter ihm steckt mehr als der liebende Vater. Sein Trauma aus der Kindheit wird im Laufe des Buches gut aufgegriffen und mit behandelt obwohl ein Großteil der Wahrheit erst zum Schluss herauskommt. Er entwickelt sich zwar wenig jedoch ist es in Anbetracht des Settings verständlich. Bezüglich seines Traumas entwickelt er ein gewisses Verständnis jedoch bleibt der Charakter in der kurzen Spanne gleich was keinesfalls schlecht ist.

Am Ende war ich nur etwas verwirrt wer nun schlussendlich zu der guten Seite gehörte und wer zu der schlechten Seite. Für mich habe ich eine Einteilung getroffen jedoch bleibt die Wahrheit jedem selbst überlassen.

Insgesamt ist es in den mittleren Bereich meiner Bücher einzustufen und erhält drei von fünf Sternen was in Anbetracht der Kritik noch gut ist. Die Story an sich hat mir leider nicht so gut gefallen jedoch trumpften die Charaktere mal wieder eindeutig auf. Ich weiß nicht ob ich es direkt weiterempfehlen werde da Sebastian Fitzek bereits tiefergehende Thriller geschrieben hat.