Rezension

Liebe in Theorie und Praxis

Love, theoretically -

Love, theoretically
von Ali Hazelwood

Elsie muss sich als Assistenzprofessorin in der theoretischen Physik durchschlagen, um die Miete und ihr dringend benötigtes Insulin zu bezahlen. Da ihr mickriges Gehalt kaum zum Leben ausreicht, hat sie einen Nebenjob als Fake-Date-Begleitung. So lernt sie Greg kennen und gibt sich vor seiner Familie als Freundin und Bibliothekarin aus. Nur sein Bruder Jack scheint Elsie die liebende Freundin nicht abzunehmen. Als Elsie einen neuen Job als theoretische Physikerin in Aussicht hat, trifft sie während ihres Bewerbungsessens unerwartet auf Jack. Dieser ist nicht nur Experimentalphysiker, sondern auch noch derjenige, der vor Jahren die theoretische Physik ins lächerliche gezogen und damit für deren zunehmend schlechten Ruf und deutlich weniger Fördergelder gesorgt hat. Doch je besser sie Jack kennenlernt, desto mehr scheinen sich die Vorurteile, die sie gegen ihn hat, in Luft aufzulösen.

Ich denke, ich habe wahrscheinlich schon zu viele Loblieder auf Ali Hazelwood gesungen. Und auch wenn ich beinahe furchtsam darauf warte, dass mich eines ihrer Bücher irgendwann enttäuschen wird, so ist es ganz sicher nicht dieses. Dieses Mal entführt uns die Königin der RomComs in die komplexen Vorgänge der Physik, wobei besonders der Konflikt zwischen theoretischen und experimentellen Physikern im Vordergrund steht. Elsie hat schon früh gelernt, sich äußerlichen Umständen und Einschränkungen anzupassen. Um wenig aufzufallen und niemanden zu verärgern ist ihre Strategie ihre Persönlichkeit zu verstellen und sich an ihren Gegenüber und dessen Erwartungen anzupassen, wobei sie jedoch sich selbst und ihre Gefühle stetig aus den Augen verliert. Nur Jack scheint durch ihre Fassade blicken zu können. In seiner Gegenwart lernt Elsie für sich selbst und ihre Wünsche einzustehen. Ich mochte es sehr, wie Jack sie kontinuierlich unterstützt und ermutigt hat, sie selbst zu sein. Wie immer war ich auch ein großer Fan des amüsanten Schreibstils. Und auch der kleine Cameo-Auftritt von Olive und Adam hat mir sehr gefallen. Mein Fazit ist wie immer eine klare Leseempfehlung. An all diejenigen, die ihre Bücher noch nicht kennen: da habt ihr bisher wirklich Einiges verpasst!