Rezension

Liebe kennt keinen sozialen Stand oder Hautfarbe

Halte mich. Hier - Kathinka Engel

Halte mich. Hier
von Kathinka Engel

Bewertet mit 5 Sternen

Meinung

 

Zelda wird auf Grund ihrer Lebensweise von der Familie scharf kritisiert und als schwarzes Schaf bezeichnet. In der reichen Familie wird auf Etikette und den eigenen Ruf geachtet. Ihre Eltern hätten sie am liebsten an der Seite eines angesehenen jungen Mannes. Doch Zelda gibt nicht so leicht auf. Damit sie in Pearley studieren darf, muss sie jedes Wochenende zu ihren Eltern fahren, um dort einen eventuell passenden Heiratskandidaten zu daten. Dieses Opfer ist sie bereit aufzunehmen, um im Gegenzug in Pearley ein zweites Leben zu führen.

Malik hingegen kommt aus sehr armen Verhältnissen und ist frisch aus dem Gefängnis entlassen. Auf ihn wartet eine Lehrstelle als Koch in einem noblen Hotel. Die Beiden lernen sich über ihre Freunde Tamsin und Rhys kennen. Auf einem Wochenendtrip kommen sich Zelda und Malik näher. Doch so sehr sie auch an ihrer Beziehung festhalten, sie werden auf eine harte Probe gestellt. Denn sowohl Maliks als auch Zeldas Familie sind mehr als nur skeptisch.

 

Das Cover gefällt mir wieder richtig gut. Ich freue mich schon, wenn alle 3 Bände nebeneinander im Regal stehen. Ich liebe Cover, die über alle Bände hinweg ein Gesamtbild ergeben. Aber auch der Schreibstil ist wieder richtig schön. Das Buch lässt sich flüssig lesen. An den richtigen Stellen entsteht eine Spannungskurve und es gibt viele Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet habe. Der Band knüpft quasi direkt an Band 1 an, sodass man das Gefühl hat, dass man nichts verpasst hat. Auch alte Bekannte wie Tamsin und Rhys sind wieder dabei.

 

Zelda ist eigentlich eine junge selbstbewusste Frau. Jedoch gegenüber ihren Eltern kann sie nicht sie selbst sein, denn sie wird für ihre Lebensweise scharf kritisiert und nicht akzeptiert. Doch sie stellt das Leben ihrer Familie in Frage und kann sich im Laufe des Buches immer mehr von ihren Eltern lösen. Dieser Befreiungskampf ist wirklich gut beschrieben. Der Konflikt mit ihren Eltern ist spannend und lässt einen auch teilweise sprachlos zurück. Auch das Rivalisieren zwischen den Geschwistern wird dramatisch dargestellt. Man kann Zelda mehr als nur verstehen, dass sie nicht gerne bei ihren Eltern ist. Man kann nur hoffen, dass es nicht bei allen reichen Eltern so zugeht.

 

Malik seine Familiengeschichte hat mich auch sehr berührt. Die Familie versucht das Beste aus ihrer Situation zu machen. Sie haben alle ihre Träume und arbeiten dafür. Das Leben meint es nicht immer mit allen gut. Doch der Zusammenhalt stärkt sie.

 

Besonders berührt hat mich die Beziehung zwischen Zelda und Malik. Denn nicht nur das Verhältnis von arm und reich wird thematisiert, sondern auch die Hautfarbe. Ich finde es immer noch erschreckend, wenn die Hautfarbe diskriminiert wird. Für mich sind alle Menschen gleich. Sie definieren sich durch ihr Handeln. Ich finde, dass Kathinka das Thema sehr gut behandelt und auch gut aufzeigt, dass es vollkommen egal ist, woher man kommt und was man hat. Es kommt nur darauf an, was man aus dem macht, was man hat.

 

Ein besonderes Highlight dieses Buches sind definitiv die Dialoge zwischen Zelda und Malik. Ich habe oft lachen oder schmunzeln müssen. Sie verstehen sich blind wie Seelenverwandte. Ich habe selten so verrückte und faszinierende Charaktere im Buch gehabt.

 

Das Buch ist wirklich emotional, fesselnd und vor allem lustig.

 

Mein Lieblingszitat

 

S. 378

„Wenn man gleichzeitig lacht und weint, sollte es doch eigentlich irgendwo einen emotionalen Regenbogen geben, finde ich.“