Rezension

Lieblingsgefühle in Stuttgart

Lieblingsgefühle - Adriana Popescu

Lieblingsgefühle
von Adriana Popescu

Nach 9 Monaten Weltreise kommt Layla wieder nach Hause zurück und freut sich auf das Wiedersehen mit Tristan. All die Zeit über hatten sie regen Kontakt miteinander, sei es per SMS, Telefon oder Skype. 

Als sie sich wiedersehen, knistert es gewaltig zwischen den beiden und sie merken, dass sie nicht ohne einander sein können.

Layla steht plötzlich im Rampenlicht und hat Erfolg. Der Berliner Galerist David Stiller nimmt sie in Beschlag und versucht, Layla zu vereinnahmen. David und Tristan stehen sich als Rivalen gegenüber, was die Situation für Layla nicht immer leicht macht. 

Sie selbst muss sich gegen Stella zur Wehr setzen, die "nur" die Nachbarin von Tristan ist und auch noch fantastisch fotografieren kann. Layla erkennt, wie gut Stella dabei ist und gibt ihr auch Aufträge, für die sie selbst keine Zeit mehr hat.

Sie hat es fast bis ganz nach oben geschafft, aber zu welchem Preis? ...

Das ist der zweite und abschließende Teil um Layla und Tristan.

Nachdem "Lieblingsmomente" mit dem Beginn der Weltreise endete, beginnt dieser hier 9 Monate später, als Layla dieselbe beendet hat.

Man hat großes mit ihr vor, speziell der Galerist David Stiller.

Tristan, der seinen Lebensunterhalt durch diverse Jobs finanziert, wird von David nicht als echte Konkurrenz und nicht ganz ernst genommen.

Das bringt Layla in eine schwierige Position, will sie doch an Tristan festhalten, aber auch ihre Chance auf die ganz große Karriere nicht verlieren. Sie sitzt zwischen zwei Stühlen. 

Durch ihre gegenseitigen Eifersüchteleien machen sie sich selbst das Leben schwer, Missverständnisse sind vorprogrammiert und der ganz große Knall ist nur noch eine Frage der Zeit.

Die Autorin Adriana Popescu versteht es auch in diesem Teil, den Leser in die Geschichte hineinzuziehen und nicht mehr loszulassen.

Layla auf den Weg nach oben zu begleiten ist auch für den Leser ein Spiel mit den Gefühlen, ein auf und ab. Manches Mal hätte ich gern Layla genommen und geschüttelt, damit sie sich wieder darauf besinnt, was wichtig ist und worauf es ankommt. Nicht immer hat sie gewusst, was sie genau will, aber auch das macht sie menschlich und sympathisch, denn man merkt, auch sie ist nur ein Mensch mit Wünschen und Hoffnungen. Sie merkt bald, dass nicht alle Wünsche unter einen Hut zu bringen sind, dass sie Abstriche machen muss. 

Obwohl sie nicht mehr die Layla ist, die ich im ersten Teil kennengelernt habe, ist sie doch noch immer in einigen Situationen uneins mit sich. Aber sie hat gelernt, sich zu behaupten, auch wenn das gegen einen Giganten wie David nicht immer leicht ist.

Es ist ein Buch voller Liebe, Hoffnung, Träume und Wünsche. Was kann man selbst bestimmen und was wird von anderen bestimmt? Wen müssen wir auf dem Weg zum Erfolg zurücklassen? Kann man glücklich werden, wenn es zu Lasten anderer geht?

Die Protagonisten sind von der Autorin völlig glaubwürdig gezeichnet worden, so dass man sich mit ihnen identifizieren kann. Layla und Tristan habe ich wieder in mein Herz geschlossen und mit ihnen gebangt und gehofft.

Sehr gut gefallen hat mir wieder die Einbindung des Sängers Thomas Pegram, der wie schon im ersten Teil Protagonist in der Geschichte ist. Auch für diesen Teil gibt es von ihm einen gesungenen Titelsong mit dem identischen Titel wie das Buch.

Ebenfalls findet man zum Ende des Buches die benannten Lokalitäten aufgelistet mit zugehörigen Informationen und der E-Mailadresse.

Die beiden Bände sind eine Hommage an die Stadt Stuttgart. Man bekommt direkt Lust, sich auf den Weg zu machen und selbst zu erleben, wie die Stadt auf einen selbst wirken wird.

Nachdem es möglich ist, sich die genanten Titel von Thomas Pegram im Internet anzuhören, fehlt jetzt nur noch eine Seite, auf der man sich die Fotos ansehen kann, die Layla fotografiert hat.

Auch dieser Roman ist wieder hervorragend recherchiert, was die Fotografie angeht und macht definitiv Lust, sich Stuttgart anzusehen.

Ein Buch, das ich gern uneingeschränkt weiterempfehle.