Rezension

Lied der Weite

Lied der Weite - Kent Haruf

Lied der Weite
von Kent Haruf

Bewertet mit 3 Sternen

Als ihre Mutter bemerkt, dass die 17jährige Victoria schwanger ist, wirft sie ihr Kind aus dem Haus. Victoria vertraut sich ihrer Lehrerin Maggie an und bleibt erstmal bei ihr. Das geht wegen des kranken Vaters nur ein paar Tage gut. Victoria zieht zu den älteren unverheirateten Brüdern auf eine abgelegene Ranch. Das Zusammenleben ist erst etwas sehr ungewohnt und gestaltet sich schwierig, aber die Brüder und Victoria mögen einander und haben bald eine enge Beziehung zueinander.

Gleichzeitig gibt es einen anderen Handlungsstrang in der gleichen kleinen Gemeinde. Die beiden kleinen Jungen mit ihrem tollen Vater Gruthie und die depressive Mutter, die bald die Familie verlässt.

Die Geschichte plätschert dahin, es gibt einige Highlights, z.B. wie Victoria und die beiden Farmer sich annähern und auch später bei den Mahlzeiten viel miteinander sprechen und zusammen ein Babybett aussuchen, das nimmt im Buch aber zu wenig Raum ein. Der Erzählstil ist gut und  flüssig und hat eine schöne Melancholie, die einen sofort gefangen nimmt. Die Charaktere bleiben allerdings leider sehr blass und ich konnte zu keiner Person eine Beziehung aufbauen. Obwohl die Geschichte in den 80ern spielt, hatte ich immer das Gefühl, ich befinde mich in den 60er Jahren.

Mich hat die Geschichte nicht erreicht und nicht gefesselt und nicht berührt. Eine gute Filmvorlage ist es sicherlich.