Rezension

Lockerer Krimi für Zwischendurch

Rum oder Ehre -

Rum oder Ehre
von Carsten Sebastian Henn

Bewertet mit 3 Sternen

Der Kriminalroman „Rum oder Ehre“ von Carsten Sebastian Henn macht seinem Titel wirklich alle Ehre. Abgesehen von einer amüsanten Geschichte über einen recht gewöhnungsbedürftigen Flensburger, findet man in diesem Buch so ziemlich alles über Rum, dass man sich vorstellen kann – Rezepte, Infos zum Herstellungsverfahren und auch zur Herkunft des Gebräus.

Die Rezepte sind sehr ansprechend und es sind auch wirklich einige davon vorhanden.

Die Geschichte selbst spielt am Beginn des Buches in Flensburg - der deutschen Rummetropole - wechselt dann aber schnell nach Jamaika. Am Beginn des Buches erfährt Martin von seinem toten (ja, er war zu diesem Zeitpunkt schon tot) besten Freund Lasse, dass sein Bruder Christian auf Jamaika ermordet wurde. Es dauert nicht lange, bis sich Martin auf den Weg dorthin macht. Dort angekommen trifft er auf Verwandte, mit denen er nicht gerechnet hat.

Zusammen mit seiner Fahrerin Babe macht er sich auf die Suche nach Christian und die beiden kommen dabei nicht nur einmal in Schwierigkeiten. Doch Babe ist nicht die einzige Helferin an Martins Seite, denn die Polizistin, die zuvor gegen ihn ermittelt hat, stellt sich schnell auf seine Seite. Es dauert nicht lange, bis Martin klar wird, dass auch der Rum bzw. das Geschäft mit dem beliebten Getränk der Grund für Christians Verschwinden sein könnte.

Zwischen den Kapiteln findet man immer wieder Tagebucheinträge von Christian, welche aber in der Vergangenheit liegen. Das macht die Geschichte etwas interessanter, da man auch Martins Bruder ein wenig kennenlernt, aber auch viel über die Orte, an denen die Story um Martin spielt.

Das Ende war für mich ziemlich überraschend, obwohl ich das ganze Buch über immer wieder etwas mitgerätselt und mir selbst einige Enden zusammengereimt habe.

Die Geschichte rund um Christian, Babe und Jamaika hat wirklich Potenzial, aber leider ist sie für meinen Geschmack zwischendurch wirklich etwas zu langatmig. Es gibt viele Seiten, die wie ich finde für die Geschichte selbst nicht relevant waren und so das Buch ab und zu sehr zäh zu lesen gemacht haben. Vor allem während den ersten 100 Seiten. Dadurch habe ich leider nicht so sehr mitgefiebert, wie ich das von anderen Krimis gewohnt bin. Ich musste mich wirklich zwingen das Buch nicht abzubrechen. Zum Schluss war ich dann aber froh, weitergelesen zu haben, da mich das Ende dann doch ziemlich überrascht hat.

Jeden der am Beginn einer Geschichte Durchhaltevermögen beweisen kann und gerne etwas Lockeres zwischendurch liest, würde ich dieses Buch trotzdem weiterempfehlen.