Luzie goes Dystopie
Bewertet mit 3 Sternen
Der 7. Band der Kinderbuchreihe Luzifer junior, um den Sohn des Höllenchefs auf Bildungsurlaub in der normalen Welt, kommt dieses mal als Dystopie daher. Luzies Oma, die Ex des CEOs, hat nämlich, weil unsere Welt ja gar so unperfekt ist, ihre eigene Parallelwelt erschaffen, in der alles einfach und unproblematisch verläuft. Das verdankt sie ihrer Künstlichen Intelligenz, KIWA. Doch die hat so ihre Tücken, wie jeder weiß, und als während eines Ausflugs in die Parallelwelt plötzlicher einer der Freunde von Luzie verschwindet, eröffnet sich diesen den Freunden nach und nach.
Die Gefahren Künstlicher Intelligenz sind in der heutigen Zeit fast schon wieder in Vergessenheit geraten, der Hype um Filme wie 'I, Robot' (2004) gefühlt lange vorbei. Für erwachsene Leser ist die Thematik daher nicht das Neueste, aber es ist auf jeden Fall eine gute Idee, die Problematik auch einmal für jüngere Leser zu verpacken. Das ist Till wunderbar gelungen und sorgt bei Kindern hoffentlich für ein bisschen angebrachte Skepsis gegenüber Alexa und Co.
Mir persönlich fehlte die Situationskomik, die Luzies Unkenntnis über übliches Verhalten in unserer Welt in den anderen Bänden sonst lieferte. Zwar war das in diesem Band in Ansätzen auch vorhanden, aber es ging hauptsächlich um KIWA und die unverhältnismäßige Gewichtszunahme von Luzies Hausdämon Cornibus.
Unterhaltsam und lustig für Kinder allemal - unterstützt von wie immer klasse Zeichnungen von Raimund Frey - als Erwachsene fehlte mir nur irgendwie der 'Pepp', weil es irgendwie nichts 'Neues' war.
Hier die Meinung meiner 8jährigen Tochter, mit der ich mir das Lesen geteilt habe (unzensiert, Vorsicht - enthält Spoiler):
"Ich fand 'Fiese schöne Welt' echt super. Es war echt spannend wie Luzie Lilly Aroon Gustav und Emma eine Eierschlacht mit all den anderen Hilfsmenschen gemacht haben und KiWa die Blitze abgefeuert hat. Und echt lustig fand ich wie KiWa explodiert ist. Es war aber auch lustig wie dick Cornibus war."