Rezension

Magisch und bezaubernd

Im Land der Nachtschattenvögel - Katjana May

Im Land der Nachtschattenvögel
von Katjana May

Äußeres Erscheinungsbild:
Märchenhaft! Einfach märchenhaft. Mehr kann ich zu Cover und Titel nicht sagen. Es passt beides wunderbar zu diesem tollen Buch.

Eigene Meinung:
Ich mag Bücher in denen die Realität und Fantasiewelten miteinander verschmelzen, mehr High-Fantasy darf es bei mir meist nicht sein. Dementsprechend haben mir die kleinen Andeutungen und der plötzliche Wechsel in diese fremde Welt sehr gut gefallen.
 Ich denke, dass Fantasyautoren mit der Erschaffung einer neuen Welt und derer Kreaturen eine ganz wunderbare Aufgabe gegeben wird. Danke, dass ich mich nicht in dieser Welt verloren gefühlt habe.
Die Idee ist so märchenhaft wie gelungen. Das Land hat mich von Anfang an fasziniert.

Die ersten Kapitel der Handlung geschehen relativ rasant und auch wenn wir zusammen mit Julie quasi einfach verschwinden und wieder auftauchen, so war es dennoch gelungen.
Besonder spannend fand ich die Entwicklung der Vögel zu sehen. Böse? Gut? Das wusste ich lange nicht, doch die Auflösung um diese fand ich wunderbar gelungen und dennoch sehr traurig.
Langsam wird Julie klar, dass sie doch nicht so lose mit der Welt verbunden ist wie gedacht. Sie erfährt mehr über ihre verlorene Vergangenheit und wir lernen immer mehr verschiedene Menschen aus dieser Welt kennen, die alle sehr unterschiedlich sind. Wir haben die Guten, die Guten die nicht Gut sein zu scheinen, die Mürrischen, die Hilfsbereiten und die Durch-und-Durch Bösen.
Als dann auch noch eine Stimme im Kopf von Julie dazu kommt und sie zu jagen angefangen wird läuft die Spannung pausenlos auf den großen Höhepunkt zu.

Katjanas Geschichten können mich immer mit der richtigen Prise Magie entführen, mit Spannung fesseln und durch einen wundervollen Schluss befriedigt wieder in die reale Welt enlassen.
Auch dieser erste Roman von ihr ist einfach märchenhaft geschrieben. Worte werden weise benutzt und man verliebt sich auf Anhieb in ihre geschaffene Welt.

Julie ist ziemlich süß und ich bin sehr froh, dass sie einfach nur ein Mädchen ist. Sie hat Angst, ist verwirrt und möchte nach Hause. Sie ist so wunderbar klischeebefreit und auch wenn sie nicht die toughe Heldin ist, so denke ich, dass sie mit der Zeit an ihren Aufgaben wachsen wird und das macht sie für mich real. Ich glaube ich wäre ein Stück weit wie sie: aufgeschmissen und auf der Suche zurückzufinden und ich würde nicht davor scheuen Hilfe zu suchen und anzunehmen.
Ihre Entwicklung ist ziemlich realistisch. Sie wird mutiger und abenteuerlustig, aber auch nur in einem Maße, das Sinn macht. Ihre Entwicklung fand ich fast spannender als die Entwicklung des Buches, denn diese ist so echt und greifbar. Sie wird erwachsener, handelt anders und wird stärker; charakterlich und körperlich.
Cass bleibt lange recht undurchsichtig und anfangs war ich ihm gegenüber sehr misstrauisch; wie anfangs bei allen gut aussehende Typen. Und er heißt Cass! Da hat er eigentlich schon mal einen Pluspunkt, denn ich liebe Cass aus Supernatural. Er hat mich lange verwirrt und ich kontne lange nicht so recht begreifen wer er ist. Dennoch mochte ich ihn. Besonders seine schnuckeligen und trotteligen Versuche lustig zu sein haben mich sehr erheitert.
Und Tigg, hach Tigg, das Zweiglein; ich will einen! Wo bekomme ich den her? Er ist einfach putzig und ein toller Freund.

Julie und Cass, die kleinen romantischen und süßen Gesten am Anfang fand ich sehr schnuckelig und auch diese erste "Liebesszene" fand ich sehr schön geschrieben, wobei das anfängliche Necken und Teasen gerne noch ein paar Seiten hätte weitergehen können. Ihre Beziehung wirkt zu keinem Zeitpunkt aufgesetzt und entwickelt sich langsam.

Das Ende kam mir ehrlich gesagt ein bisschen zu kurz, das ging dann doch so fix, wo so lange daraufhin gearbeitet wurden ist.
Die Lösung von "der Stimme im Kopf" hingegen fand ich wunderschön. Zwar sehr bittersüß, aber durchaus gelungen und passend. Schön zu sehen, dass alle irgendwie ihren Frieden erhalten haben.
Und auch die Sache mit Tigg war sehr passend, aber sehr traurig und emotional. Bei diesem Ende haben sich gleich wieder deine magischen und poetischen Züge gezeigt.
Ich fand es gut, dass das Ende einerseits zwar rund und abgeschlossen war, aber dennoch noch genug Platz für die eigenen Gehirnwindungen gelassen hat.

Fazit:
Ach was habe ich mich auf dieses Buch gefreut. Und ich wurde nicht enttäuscht. Zusammen mit Julie habe ich mich auf eine magische Reise voller Märchen, Fantasy und Poesie begeben. Ein Buch, dass mehr auf menschliche Entwicklung und das Kennenlernen von sich selbst ausgerichtet war, als auf eine übergroße Handlung.

Kommentare

JeannyMeyer kommentierte am 26. Mai 2014 um 00:19

Das Cover ist ja ein Traum!