Rezension

Man durchläuft ein Gefühlsbad von Liebe, Wut, Hoffnungslosigkeit, Angst und Zuversicht.

In unserem Universum sind wir unendlich -

In unserem Universum sind wir unendlich
von Sarah Sprinz

Bewertet mit 5 Sternen

Ansel absolviert ein Praktikum in einem Krankenhaus. Dabei lernt er Emil kennen. Dieser hat einen Tumor, an dem er zeitnah sterben wird. Das hindert Ansel und Emil aber nicht davon ab sich unsterblich in einander zu verlieben. Emil möchte seine letzten Tagen, Wochen, Monate nicht im Krankenhaus verbringen. Er schlägt Ansel vor, dass er ihn auf seiner Reise begleitet. Kaum ist die Idee für einen Roadtrip gereift, so sind die Beiden schon auf dem Weg nach Schottland. Auf der Reise kommen die Beiden sich noch näher als bisher. Doch auch wenn Emil die Zeit genießt, so kann er seine Krankheit nicht ganz aus dem Kopf schlagen. Ansel wächst bei der Fahrt über sich hinaus. Er lernt viel über das Leben und auch die Vergänglichkeit. Auch wenn er dachte, dass er eigentlich bereit für das Ende ist, so muss er sich schmerzlich eingestehen, dass er doch nicht bereit ist.

 

Das Cover gefällt mir leider überhaupt nicht. Er trifft nicht meinen Geschmack. Ich musste auch ein paar Mal hingucken, ehe ich erkennen konnte, was es darstellen soll. Der Schreibstil von Sarah ist einfach nur toll. Sie schreibt gefühlvoll und sehr emotional. Dabei geht sie sehr sorgsam mit den Charakteren und der Geschichte um.

 

Ansel möchte Medizin studieren. Er ist hilfsbereit, loyal und wissbegierig. Emil hat seine Krankheit akzeptiert. Was er jedoch nicht akzeptieren möchte ist, dass er im Krankenhaus seine letzten Tage verbringen soll. Er ist trotz seiner Lebenssituation sehr lebensfroh und aufgeschlossen. Ansel lässt sich von seiner Lebensfreude regelrecht anstecken. Die Beiden sind zusammen ein herzliches Paar, welchem man auf jeden Fall mehr Zeit einräumen möchte.

 

Mir hat die Geschichte gut gefallen. Sie hat mich wirklich sehr berührt. Vor allem sie Szene, bevor die Beiden auf Roadtrip gehen und sich von der Familie verabschieden, hat mich zum Weinen gebracht. Ich konnte einfach nicht mehr an mich halten. Es war so traurig. Ich konnte jede einzelne Person in der Situation totale verstehen. Ich möchte mir auf der anderen Seite gar nicht ausmalen, wie sich ein solcher Abschied, der keiner sein muss, aber einer sein kann, sein muss.

 

Der Roadtrip wurde sehr gefühlvoll mit allen Höhen und Tiefen erzählt. Dabei ist das Setting nicht zu kurz gekommen. Der Spagat zwischen Lebensfreude und Ernsthaftigkeit wurde von der Autorin sehr gut umgesetzt.

 

Es ist eine sehr schöne, lebensfrohe, aber zugleich auch sehr drastische und traurige Geschichte. Man durchläuft ein Gefühlsbad von Liebe, Wut, Hoffnungslosigkeit, Angst und Zuversicht.