Rezension

Man hätte was draus machen können...

Töchter des Schweigens - Elia Barceló

Töchter des Schweigens
von Elia Barceló

Bewertet mit 2 Sternen

7 Freundinnen, die sich 1974 nach einem tragischen Ereignis trennen und sich 2007 wiedertreffen. Eine von ihnen begeht Selbstmord – vermeintlichen Selbstmord... Konnte sie mit der gemeinsam aufgeladenen Schuld nicht mehr leben ?

 

Mich hat dieses Buch trotz des viel verteilten Lobes hier zuvor leider nicht überzeugt, aber das wird daran gelegen haben, dass ich mich für solche Verstrickungen nicht wirklich interessiere und lieber Krimis lese, in denen es etwas härter zugeht...

Auch fand ich die Hauptfiguren zu überspitzt dargestellt; zu einseitig. Die Autorin beleuchtet zwar auch Hintergründe und zeichnet die Charaktere deutlich, aber dabei übertreibt sie meiner Meinung nach ein wenig. Ich hätte mir da ein wenig mehr Zurückhaltung gewünscht... Das hätte die Charaktere auch sympathischer gemacht und mich dann vielleicht noch für das Buch eingenommen...

Den Vergleich mit Carlos Ruiz Zafon, den man allerorts lesen konnte, kann ich deswegen so nicht nachvollziehen. Elia Barcelo bedient sich zweifelsohne einer ausgefeilten Sprache, die man auch fast schon malerisch nennen könnte, kommt dabei aber Ruiz Zafon einfach bei Weitem nicht heran, der sich durch malerische Ausdrucksweise UND Spannung auszeichnet und Spannung bringt dieses Buch leider kaum auf.

Die wechselnde Erzählperspektive hätte noch dazu beitragen können, den Roman spannender zu gestalten, hat dies aber leider nicht geschafft...