Rezension

Maren Vivien Haase hat ein berührendes Buch über zwei Gegensätze, die sich anziehen, geschrieben!

Sounds of Silence
von Maren Vivien Haase

Bewertet mit 4 Sternen

"Für dich ist die laute Musik das, was für mich die Stille ist. Man will vergessen, aber dann bricht die Vergangenheit doch über einen herein."

Inhalt: 

Tatum & Dash: Sie braucht die Stille, um Frieden zu finden. Er braucht den Lärm, um mit seinen Gedanken nicht alleine zu sein. Doch können leise und laut gemeinsam bestehen?

Tatum Sullivan fühlt sich nur sicher, wenn es still ist. Seit einem verhängnisvollen Tag in New York hat sie mit Lärm und den dadurch hervorgerufenen Panikattacken schwer zu kämpfen. Um der lauten Großstadt zu entfliehen, zog sie vor einigen Jahren mit ihrer Familie ins beschauliche Golden Oaks, Connecticut. Doch nicht einmal dort, umgeben von Seen und endlosen Wäldern, kommt Tatum zur Ruhe.

Dash Adams liebt es laut. Je dröhnender die Musik in seinen Ohren, desto besser, und genau deshalb hat er sich auch eine Karriere als DJ aufgebaut. Denn wenn es still ist, ist er allein mit seinen Gedanken – Gedanken, die Trauer und Schuldgefühle auslösen. Als Dash einen Freund in Golden Oaks besucht und dort auf die schlagfertige Tatum trifft, funkt es sofort. Doch können leise und laut zusammen bestehen?

Meinung: 

Maren Vivien Haase hat ein berührendes Buch über zwei Gegensätze, die sich anziehen, geschrieben! 

Zuallererst ein paar Worte zum Cover, in das ich mich auf den ersten Blick sofort verliebt habe! Die Gestaltung ist einfach absolut gelungen. Allein der Wald im Hintergrund ergänzt sich hervorragend zur wunderschönen Schrift und den Farben, die ideal miteinander harmonieren. 

So wird meiner Meinung nach ein hübsches Gesamtbild geschaffen, das mich als Leserin sofort angesprochen hat. Ich glaube ich hätte mir das Buch allerdings auch nur aufgrund des Covers gekauft. 

Und auch der sehr einfache Schreibstil hat dafür gesorgt, dass die Geschichte förmlich nur so an mir vorbei gezogen ist. Dabei schreibt Maren Vivien Haase locker und leicht auch wenn die wichtigen Themen keinesfalls untergehen. 

Dabei muss ich wirklich sagen das ich gerade anfänglich keine Ahnung hatte in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln wird. Doch der Verlauf ist insgesamt gelungen. 

Durch die beiden wechselnden Perspektiven konnte ich auch direkt die grundverschiedenen Charaktere kennenlernen und durch ihre Blickwinkel die Handlung erleben. 

Auch wenn ich sagen muss, dass die Dialoge keinesfalls schlecht waren, konnte ich dennoch manchmal nicht alle Handlungen der Charaktere direkt nachvollziehen. 

Denn Tatum und Dash könnten unterschiedlicher gar nicht sein. Das wurde bereits durch den Klappentext direkt deutlich. Und auch nach den ersten Seiten des Lesens hatte ich das Gefühl, dass sich die beiden zwar gegenseitig anziehen, dennoch aber so verschieden wie Tag und Nacht waren. Diesen Kontrast fand ich wirklich sehr spannend und auch gut dargestellt. 

Die kleine Stadt Golden Oaks war dabei zauberhaft beschrieben worden und zeichnet ein ideales Herbstsetting, das ich sehr geliebt habe. Die detailreichen Szenen war so wunderschön und besonders das Maisfeld, die Pension von Tatums Eltern und das kleine Café in dem Frankie arbeitet sind absolute Highlights!

Allerdings ging es in der Handlung sehr schnell und ich hatte das Gefühl, als würden sich die Charaktere noch nicht wirklich kennen und sich dennoch direkt ineinander verlieben. Das war vielleicht nur mein persönliches Gefühl, aber das hat für mich die Handlung an der einen oder anderen Stelle nicht ganz so authentisch wirken lassen. 

Da war Dash, der der Großstadt entkommen will und seine Musik viel zu laut hört, mit seinem besten Freund, den er viel zu lange nicht mehr gesehen hat, eine Bar eröffnet und dennoch nie mit seiner Vergangenheit abgeschlossen hat. 

Ich mochte, das er eben nicht das klassische Klischee verkörpert hat. Zwar stellt er sich auch nicht unbedingt seinen Problemen, versucht jedoch jeden Tag irgendwie mit ihnen umzugehen, was sehr bemerkenswert war. 

Auf der anderen Seite war Tatum eine zurückhaltende Protagonistin. Ich fand es großartig, wie sie sich ihrer Angst stellen wollte, nur ging auch das für mich hin und wieder zu plötzlich. Weil sie es davor auch nicht geschafft hat. Nicht, das ich ihr ihre Erfolge nicht gegönnt habe, dennoch konnte ich das einfach nicht hundertprozentig nachvollziehen.... 

Vom Ende wurde ich dann dennoch total überrascht, denn damit habe ich unter keinen Umständen gerechnet, wie ich bereits oben kurz erwähnt hatte. So fand ich dieses auch unglaublich gut umgesetzt. 

Weil ich auch die Nebencharaktere (also besonders Tyler und Frankie) schon jetzt so sehr in mein Herz geschlossen habe, freue ich mich unheimlich auf ihre eigene Geschichte. Denn ich glaube, das könnte wirklich grandios werden!

So kann ich insgesamt nur sagen, das mir dieser Auftakt gut gefallen hat, auch wenn es für mich hier und da ein paar kleine Kritikpunkte gab. Dennoch würde ich sagen das sich die Geschichte irgendwie in mein Herz geschlichen hat!