Rezension

Marleenes Weg

Die Hofgärtnerin − Frühlingsträume -

Die Hofgärtnerin − Frühlingsträume
von Rena Rosenthal

Bewertet mit 5 Sternen

Der Klappentext: „Oldenburg, 1891. Als Gärtnerin in der Natur zu arbeiten und die schönsten Blumen dieser Welt zu züchten, davon träumt Marleene schon ihr ganzes Leben. Doch ihr Wunsch scheint unerreichbar, denn eine Gärtnerlehre ist allein Männern vorbehalten. Aber Marleene gibt nicht auf: Kurzerhand schneidet sie sich die Haare ab und verkleidet sich als Junge – und bekommt eine Anstellung in der angesehenen Hofgärtnerei. Marleene ist überglücklich! Doch die anderen Arbeiter machen ihr den Einstieg alles andere als leicht, und es wird zunehmend komplizierter, ihre Tarnung aufrechtzuerhalten. Als sie dann auch noch die beiden charmanten Söhne der Hofgärtnerei kennenlernt, werden ihre Gefühle vollends durcheinandergewirbelt. Marleene muss sich entscheiden – folgt sie ihrem Traum oder ihrem Herzen… “

Zum Inhalt: „Frühlingsträume“ ist der Auftaktband der Hofgärtnerinnen-Saga von Rena Rosenthal. Die Saga startet 1891 in Oldenburg. Marleene arbeitet als Zimmermädchen in einem Hotel, träumt aber davon als Gärtnerin zu arbeiten. Doch die Gärtnerlehre ist nur für Männer möglich. Schließlich wagt sie einen, damals ungeheuerlichen Schritt, sie schneidet sich die langen Haare ab, verkleidet sich als Junge und bekommt unter einem falschen Namen endlich die Chance in der Hofgärtnerei zu arbeiten. Man kann sich vorstellen, dass es alles andere als leicht ist, die Verkleidung Tag für Tag aufrecht zu halten, die Arbeit ist hart und dann spielen auch noch Marleenes Gefühle verrückt, als die beiden Söhne der Hofgärtnerei auftauchen.

 

Meine Meinung: Rena Rosenthal hat hier einen historischen Roman geschrieben, der einen durch seine sorgfältige Recherche und seine detaillierten Beschreibungen in Verbindung mit einer bewegenden Geschichte und interessanten Charakteren richtig in die Geschichte hineinzieht. Marleene hat als Kind der Arbeiterklasse und auch als Frau in der damaligen Zeit wenige Chancen im Leben, doch sie schafft sich ihre Möglichkeiten, sie setzt sich über Konventionen, Geschlechterrollen und Standesdünkel hinweg um ihren Weg zu gehen – auch wenn sie nicht unbedingt an Langzeitfolgen denkt. Das ausgehende 19. Jahrhundert war eine Zeit der Umbrüche und Entwicklungen und all dies kommt im Roman sehr gut zur Geltung. Ein weiteres Augenmerk liegt selbstverständlich auf den Pflanzen und Blumen, der Gartengestaltung, ihrer Pflege und ihren Nutzen, im Anhang finden sich auch einige Rezepte. Und im Nachwort erklärt die Autorin selbst, warum ihr Oldenburg und die Gärten so wichtig sind und gerade das spannt man als Leser.