Rezension

Mehr als eine Liebesgeschichte

Das Leuchten vergangener Sterne -

Das Leuchten vergangener Sterne
von Rena Fischer

Bewertet mit 4 Sternen

Nina Winter ist Unternehmensberaterin in München und schlägt einem Großkunden vor, seinen Ruf durch eher ungewöhnliche Investitionen zu verbessern. Für dieses Projekt reist sie nach Andalusien, um die Ausgrabungen unter der Leitung des Dr. Taran Sternbergs zu prüfen und ihrem Kunden näherzubringen. Für die fachliche Expertise heuert sie den Archäologen Orlando Torres an, nichts ahnend, dass dieser die rechte Hand eines berüchtigten Clan-Chefs ist. Schnell beginnen die beiden Männer um die Ausgrabungen selbst, aber auch um die attraktive Nina zu revalisieren ....

Eher durch Zufall bin ich zu diesem Roman gelangt, denn die Beschreibung "eine Frau zwischen zwei Männern" hätte mich wohl eher abgeschreckt. Doch schnell konnte die Autorin Rena Fischer mich überzeugen - dieses Buch ist viel mehr als eine seichte LIebesgeschichte!

Rena Fischer hat umfassend recherchiert und es gelingt ihr, die oft als trocken betrachteten Themen "Archäologie" und "Ausgrabungen",  aber auch "Schatzsuche" sowie das Sondeln nachvollziehbar, einfühlsam und spannend aufzugreifen; durch die kriminalistischen Fragen nach Raubgrabungen, Hehlerei mit antiken Kunstschätzen und Drogenmafia verleiht sie der LIebesgeschichte einen gewissen Thrill und treibt die Leser*Innen durch das Buch. So habe ich quasi nebenbei viel lernen können.

Besonders ist in diesem Roman auch das Setting: Als Schnittpunkt zwischen Afrika und Europa und Treffpunkt von Mittelmeer und Atlantischem Ozean wurde Andalusien jahrhundertelang von dem Beginn der Geschichte und sogar Vorgeschichte an von zahlreichen Kulturen begehrt. NInas (Rund) Reise zu den andalusischen Städten Sevilla, Cordoba und Granada nimmt die Leser*Innen mit an bemerkenswerte Orte und macht Lust, sofort die Koffer zu packen und selbst auf Entdeckungsreisen zu gehen! 

Vor allem besticht "Das Leuchten vergangener Sterne" aber durch seine Figuren. Auch, wenn alle drei Protagonisten durch ein traumatisches Erlebnis in ihrer Kindheit geprägt wurden, finden wir in Nina, Taran und Orlando drei völlig unterschiedliche Charaktere, deren Leben in extreme Richtungen ging, und die nun durch das Zusammentreffen neu überdacht werden müssen. Die Figuren sind mehrdimensional angelegt, spannend beschrieben und die Autorin legt Wert auf ihre Entwicklung im Rahmen der Handlung, was sehr gut gelungen ist.

Dieses Buch konnte mich überzeugen - auch, wenn es nicht zu meinen bevorzugten Genres gehört und ich vergebe ein "sehr gut" mit vier Sternen.