Rezension

mehr dahinter als gedacht

Nachricht von dir - Guillaume Musso

Nachricht von dir
von Guillaume Musso

Bewertet mit 4.5 Sternen

Madeline wohnt in Paris, ist verlobt und hat einen eigenen Blumenladen.
Jonathan wohnt in San Francisco, ist geschieden und hat ein kleines Restaurant.
Die Beiden kennen sich nicht.
Bis sie in einem Restaurant am New Yorker Flughafen zusammenstoßen und dabei versehentlich ihre Handys vertauschen.
Vor allem bei Jonathan siegt schnell die Neugier über die Vernunft, das Handy schnell per Post oder Kurier nach Paris befördern zu lassen. Zu neugierig ist er, wer die Besitzerin ist. Doch es ist wie so oft im Leben: Neugier bleibt nicht ohne Folgen. Und so muss er feststellen, dass sein und Madelines Leben sich vor ein paar Jahren schon ein Mal gekreuzt haben - wenn auch, ohne dass sie es gemerkt haben. Und genau dieses Ereignis bringt beide nun wieder in Gefahr.

Vom Cover her könnte das Buch alles sein: Vorne sieht man eine Frau, die vor einer Brüstung steht und Blick auf Paris hat. Auf der Rückseite sieht man einen Mann, der am anderen Ende der Brüstung steht und ebenfalls über Paris schaut. Durch den blauen Himmel in Verbindung mit dem Titel habe ich eine Liebesgeschichte erwartet. Die Leseprobe auf vorablesen.de bestätigte diesen Eindruck noch. Doch eigentlich ist das Buch dies nur auf den ersten 100/150 Seiten. Danach wird es zu einem Krimi, der immer mehr an Fahrt aufnimmt. Da aber der Vorlauf recht lange ist, weiß ich nicht, in welche Kategorie ich es einordnen würde. Ich weiß, dass ich nach der Leseprobe und den ersten Kapiteln an ein paar Leute dachte, denen das Buch gefallen könnte, und ich diese Liste ab S. 200 verworfen habe, weil diese Menschen alle keine Krimis mögen. Daher auch mein Punkt Abzug: Gerade, wenn man das Buch verschenken möchte, wäre ein Hinweis, dass es keine reine Liebesgeschichte ist, schön.

Ich habe mich von dem Buch überraschen lassen und wurde nicht enttäuscht. Es liest sich flüssig und wird ab der Hälfte so spannend, dass ich es kaum aus der Hand legen konnte. Am Anfang hingegen habe ich mich manchmal gefragt, wohin diese Geschichte eigentlich führen sollte, weil sie ziemlich vor sich hin plätscherte und ich Jonathan am liebsten geschüttelt hätte, dass er doch endlich das Handy zurückschicken und mal nicht so neugierig sein soll.

Fazit: Ein Buch, in dem wesentlich mehr steckt, als man von außen vermuten würde und dass ich deshalb auch Krimilesern empfehlen würde.