Rezension

Mein erstes Rendezvous mit Leo Wechsler…

Mord in Babelsberg - Susanne Goga

Mord in Babelsberg
von Susanne Goga

Bewertet mit 5 Sternen

"Mord in Babelsberg“ ist zwar bereits der vierte Fall von Kommissar Leo Wechsler, aber mein erster, den ich über ihn gelesen habe.

Die Autorin entführt uns in das Jahr 1926, Leo Wechsler ist glücklich verheiratet und unser Berliner Kommissar hat einen kniffeligen Mordfall zu lösen. Eine junge Schauspielerin wurde um Mitternacht mit einer roten Glasscherbe auf offener Straße getötet und keiner kann sich erklären wieso. Kurze Zeit später stirbt eine weitere Person, ist eventuell ein Serientäter am Werk? Und was ist eigentlich mit Leo los, der sich seit dem Anblick der Toten komisch verhält?

Ich kannte bisher nicht einen Leo Wechsler Fall, habe mich aber sofort gut in die Geschichte einfinden können. Ich hatte nicht zwingend das Gefühl, dass ich die Vorgängerromane hätte kennen müssen, um alles zu verstehen. Klar wird Bezug zu seinen älteren Fällen genommen, aber soweit erklärt, dass man keine Wissenslücken hat.

Mir hat an dem Kriminalroman besonders das Setting gefallen, denn einen Krimi, der zwischen dem ersten und zweiten Weltkrieg angesiedelt ist, findet man ja doch eher selten. Susanne Goga gelingt es dabei sehr gut die Aufbruchsstimmung der damaligen Zeit, der sogenannten goldenen Zwanziger, einzufangen.

Gut ausgearbeitet empfand ich auch die Charaktere, denn selbst in den einen oder anderen Nebencharakter konnte man sich hineinversetzen und dessen Handeln verstehen.

Ich habe bis zuletzt gerätselt, wer denn nun der Täter war. Erst auf den letzten Seiten erfährt der Leser alles, was ich bei Frau Gogas Büchern immer besonders mag. Das Ende der Geschichte gefiel mir sehr gut, war nachvollziehbar und schlüssig.

Zudem lässt die Autorin auch das Thema Liebe nicht zu kurz kommen. Die Beziehung zwischen Ehefrau Clara und Leo ist authentisch geschildert und bewegte mich als Leser.

Fazit: Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich bin nun neugierig auf weitere Leo Fälle geworden. Wer Volker Kutschers "Gereon Rath“ mag, der wird Leo Wechsler lieben. Uneingeschränkt zu empfehlen!