Rezension

Mir konnte das Büchlein nichts geben

Fuchs 8 - George Saunders

Fuchs 8
von George Saunders

Dieses 56 Seiten dünne Büchlein wurde Anfang 2020 von der Literaturkritik in den Himmel gelobt. Die innovative Idee einer menschlichen Sprachaneingung durch einen Fuchs, die moralische Verrohung der Menschen, witzige Szenen/Formulierungen etc. Das waren damals (im Groben) die Punkte des Lobes. 

Ganz ehrlich: Hier hat ein Booker Prize-Preisträger ein Kinderbuch geschrieben, welches vor 40 Jahren in Form von "Als die Tiere den Wald verließen" schon einmal geschrieben wurde. Nur diesmal halt aus Sicht des Fuchses erzählt, in einer kindlichen Sprache, da er sich die Menschensprache selbst aneignete. Zusätzlich gibt es noch bereits hunderte von Malen wiederholt erhobene Zeigefinger, was der Mensch alles seiner Umwelt antut. Witz finde ich gar nicht im Text. Es tut mir ja leid (deshalb vor allem, da mir "Lincoln im Bardo" so gut gefallen hat), aber ich kann rein gar nichts mit diesem Buch anfangen. Vielleicht ist meine Verehrung für "Als die Tiere den Wald verließen" aus Kindheitstagen einfach zu groß und die Message schon damals angekommen.