Rezension

Mittelalterroman mit starkem Anfang

Am Horizont die Freiheit - Jorge Molist

Am Horizont die Freiheit
von Jorge Molist

1484: ein kleines Dorf in Spanien, Lafranc wird von Piraten überfallen. Joan`s Vater wird ermordet, seine Schwester und seine Mutter gekapert. Er und sein Bruder Gabriel werden nach Barcelona geschickt, dort sollen sie in der Obhut eines Klosters aufwachsen. In Barcelona macht Joan seinen Weg, er darf in einer Buchhandlung arbeiten und lernt in Barcelona die Liebe seines Lebens kennen: Anna. Doch er hat seinem Vater in seinen letzten Minuten versprochen sich um seine Familie zu kümmern. Er will seine Mutter und seine Schwester wiederfinden, wenn er alt genug für die Suche ist. Dieses Gelöbnis, das er sich selbst gegeben hat und sein Hass auf die Verantwortlichen lassen ihn nicht ruhen. Hinzu kommt die Inquisition, die in Barcelona einzieht und vor der auch Anna mit ihrer Familie flüchten mus

Jorge Molist, der selbst in Barcelona geboren ist, hat viel historisches Wissen in diesen Roman gesteckt. Die geschichtlichen Rahmendaten sind alle belegbar. Joan´s Geschichte ist eine düstere, gefährliche Zeit eingebettet, der Schreibstil von Molist lässt den Leser sofort in diese Zeit eintauchen.

Beeindruckt hat mich die Geschichte fast 500 Seiten, doch gegen Ende mussten noch so viele Fäden zusammengeführt werden und Molist wollte am Schluß zu viel in die letzen Seiten packen. Einmal ist es hinterher für mich zuviel historisches Wissen gewesen, was dort mit hinein gepackt worden ist und die eigentliche Geschichte verzerrt hat, zweitens ist es am Schluß unglaubwürdiger geworden.

Dennoch hat mich die Geschichte anfangs so begeistert, dass ich hier vier Sterne verteilen möchte. Der gelungene Schreibstil, die anrührende und doch spannende Geschichte,  haben mich mitgerissen in eine andere Epoche, die Liebe zu Büchern, die aus der Arbeit und den Gesprächen von Joan mit anderen Protagonisten des Buches herauszulesen ist, haben mich berührt und haben meine eigene Liebe zu Büchern untermauert.