Rezension

Mörder früh bekannt...

Der Fünf-Minuten-Killer
von Paul Cleave

Kelly Summers wird von ihrem Nachbarn Dwight Smith vergewaltigt, gefoltert und mehr tot als lebendig zurückgelassen. Doch sie überlebt und er wandert für 11 Jahre ins Gefängnis. Nach seiner Entlassung lauert er ihr auf...kurz darauf wird er tot aufgefunden. Überrollt von einem Zug.
 Hat er  Selbstmord begangen oder wurde er ermordet? 
Als noch andere Verbrecher zur Rechenschaft für ihre Taten gezogen werden  ist klar:
 In der Stadt Christchurch geht ein Mörder um, der 5 Minuten Killer genannt wird, da er in nur 5 Minuten alleine mit dem Abschaum der Gesellschaft braucht und  tötet.
Detectiv Theodore Tate ist sich sicher, dass auch Smith umgebracht wurde und ,dass Kelly weiss wer ihrem Peiniger die gerechte Strafe gebracht hat.

Der Schreibstil von Paul Cleave ist mit einer seltsamen Distanz behaftet. Die Figuren sind etwas emotionslos beschrieben und dadurch hatte ich Mühe Zugang zu ihnen zu finden und Gefühle zu entwickeln.
Die Idee der Rache an skrupellosen Verbrechern ist interessant und vielschichtig und wohl keinem von uns fremd. 
Darf man diese Menschen für ihre Taten büssen lassen und sie ebenso quälen und umbringen wie sie es mit ihren Opfern getan haben?
Von diesem Gesichtspunkt aus  ist dieses Buch eines, das mich sehr zum Nachdenken angeregt hat.
Die Umsetzung wurde leider aber so gestaltet, dass man als Leser schon ab dem ersten Drittel weiss, wer der Mörder ist und wie er vorgeht. Das hat doch die Spannung beträchtlich geschmälert. Schade!
Die verschiedenen Fälle  sowie das Privatleben von Tate vermischen sich ordentlich. Nicht einfach bei all den Charakteren den Überblick zu behalten.