Rezension

Schwächer als die Vorgänger – aber Warren war genial

Der Fünf-Minuten-Killer
von Paul Cleave

Bewertet mit 4 Sternen

Worum geht’s? Oft wünschen sich die Hinterbliebenen eines grausam ermordeten Opfers nur eins: 5 Minuten mit dem Täter. Der 5-Minuten-Killer gibt ihnen genau das. 5 Minuten für ihre Rache. Er könnte ein Held sein, aber dann läuft alles aus dem Ruder.

Meine Meinung:

„Der 5-Minuten-Killer“ von Paul Cleave ist der 4. Thriller um seinen Ermittler Theodor Tate und scheint leider auch der letzte zu sein – obwohl bei mir am Ende noch einige Fragen offen waren. Das Buch selbst war wieder richtig packend, auch wenn es nicht ganz so intensiv und mitreißend war, wie die Vorgänger. Auch war es etwas weniger brutal – aber dennoch nichts für zartbesaitete Wesen, der Autor weiß wirklich, wie man blutige Bilder heraufbeschwört.

Ein kleines Highlight für mich war in diesem Band die Spinne Warren, der Mitbewohner von Carl. Ein außergewöhnlicher aber interessanter Protagonist. Aber auch sonst haben mir die Protagonisten alle gut gefallen. Bridget, die aus dem Wachkoma zurück ist, ist absolut perfekt dargestellt, wie sie immer wieder in die Vergangenheit driftet oder Aussetzer hat. Erschreckend und doch genial.

Dann die Geschichte selbst. Man weiß recht schnell, wer hinter dem 5-Minuten-Killer steckt, aber gerade das ist eine Spezialität von Paul Cleave, dass er es dennoch schafft, Spannung ins endlose aufzubauen. Und einen immer wieder dazu bringt, mit den Tätern fast zu sympathisieren. Wobei es mir diesmal im Vergleich zu den Vorgängerbänden fast ein bisschen ruhig war. Immer noch grausam und blutig, aber anders als die anderen Teile. Der Grundgedanke hat mir allerdings gut gefallen. Selbstjustiz, korrupte Cops und zweite Chancen. Mitreißend eingeflochten in den Fall und es ist wieder ein Buch, bei dem die Seiten nur so dahinfliegen! Da dieser Band von 2014 ist, scheint damit leider die Serie um Theo Tate beendet zu sein. Dabei hätte ich noch so viele Fragen und würde zu gerne wissen, wie es mit ihm und Bridget weitergeht. Und mit Rebecca. Und mit all den anderen.

Fazit:

Mit „Der 5-Minuten-Killer“ bringt uns Paul Cleave in dem wohl letzten Thriller um seinen Ermittler um Theo Tate in einen neuen Fall von Selbstjustiz. Wir sehen alle Vor- und Nachteile, die diese in sich vereint, anhand eines wirklich spannenden Falls; es gibt wieder grausame Szenen, unheimliche Gassen und Gebäude und das Buch ist einfach wieder ein Pageturner – auch wenn es diesmal nicht ganz so packend ist, wie in den Teilen zuvor. Mein absolutes Highlight in diesem Band war die Spinne Warren – das war ein wirklich uriger Charakter.

4 Sterne von mir und ich hoffe, vielleicht irgendwann doch nochmal von Tate hören zu dürfen, wie es mit ihm und all den anderen weitergeht!