Rezension

Mord in der Tanzschule...

Tote tanzen keinen Walzer -

Tote tanzen keinen Walzer
von Lotte Minck

Bewertet mit 4 Sternen

Würdiges Reihenende - auch wenn noch ein Hintertürchen offen bleibt. Dass Erwin zukünftig alleine ermitteln soll, ist aber schon schade...

Das große Finale: Bärbel und Frank heiraten! Und weil laut Frank „auf ’ne ordentliche Hochzeit“ getanzt wird, muss Loretta mit ihren Freunden die Schulbank drücken – genauer: die Tanzschulbank. Wider Erwarten machen ihr die Tanzstunden Spaß – bis einer der Teilnehmer beim Foxtrott erschossen wird. Ehrensache, dass das Ermittlerdreamteam im Finale Grande noch einmal alles gibt, um zwischen eifersüchtigen Ex-Formationstänzern und vermeintlichen Erbschleicherinnen den wahren Täter zu finden… (Verlagsbeschreibung)

Dies ist der 15. und damit wohl auch der letzte Fall der amüsanten Krimireihe mit Ruhrpottschnauze und Herz rund um Loretta Luchs und ihre Freunde. Wie immer schlittert Loretta völlig ahnungslos in den Fall, und eigentlich hat sie gerade ganz andere Probleme. Sie nimmt nämlich nur ihren Freunden zuliebe an einem Tanzkurs in einer Tanzschule teil, und eigentlich würde sie lieber das Weite suchen. Aber Bärbel und Frank heiraten demnächst und haben allen den Tanzkurs spendiert, damit auf ihrer Hochzeit ordentlich geschwoft werden kann - und wie sollte Loretta ihnen diesen Wunsch abschlagen? Anstrengend ist es auf jeden Fall, aber erstaunlicherweise macht es auch etwas Spaß - jedenfalls bis der Schuss fällt. Und einer der Kursteilnehmer tot am Boden liegt.

Zum Glück handelt es sich bei dem Opfer um keinen ihrer Freunde, aber ein Schock ist es doch. Vor allem für die Verlobte des Opfers, die dann auch weinend zusammenbricht. Loretta nimmt sich ihrer an und kümmert sich um sie - was ihr zunächst wenig Zeit für Ermittlungen lässt. Und doch wollen Erwin und sie unbedingt herausfinden, was es mit dem Mord auf sich hat. War der Tote wirklich das anvisierte Opfer? Oder tanzte er sich nur zufällig in die Schussbahn? Wer hatte ein Motiv für den Mord? Oder wer könnte stattdessen gemeint gewesen sein? Es ergeben sich viele Spuren, und all das sorgt für eine zunehmende Verwirrung. Doch geschickte Verhöre und Undercover-Einsätze bringen die Ermittlungen voran. Das Ende des Falls ist unschön aber passend.

Hier gab es wieder eine unterhaltsame und flüssig zu lesende Mischung aus Ruhrpottcharme, Krimianteil und persönlichen Entwicklungen. Nun heißt es wohl, dem ans Herz gewachsenen Team Lebewohl zu sagen, denn Dennis macht am Ende einen Vorschlag, dem Loretta nicht wiederstehen kann. Naja, es sei ihnen gegönnt - und immerhin hat Frau Minck ja auch noch andere Bücher geschrieben. Da werde ich dann bei Gelegenheit wohl mal einen Blick riskieren. Mach et gut, Loretta, woll!

 

© Parden