Rezension

Mord vor laufender Kamera

Das Zeichen -

Das Zeichen
von Elias Haller

Bewertet mit 5 Sternen

Am Schauplatz eines brutalen Mordes wird ein blutiges Zeichen hinterlassen, somit fällt dieser Fall genau in Arne Stillers Spezialgebiet, allerdings hat der anfangs so gar keinen Plan, was das Ganze zu bedeuten hat. Als wenig später ein Video der Tat im Netzt auftaucht werden Ergebnisse gefordert, doch der Fall ist komplizierter als gedacht.

Das Zeichen ist der dritte Band aus der Reihe rund um den Kryptologen Arne Stiller, natürlich haben wir hier keinen Robert Langdon, aber trotzdem hat der Autor wieder eine interessante und spezielle Ermittlerfigur geschaffen. Anfangs mochte ich Arne Stiller gar nicht und da ging es mir wie seinen Kollegen, er tut aber auch nicht wirklich viel, um sich beliebt zu machen. Nur bei der Gerichtsmedizinerin versucht er sich ins rechte Licht zu rücken, fast niedlich seine Bemühungen. 

Wie schon in den Vorgängern sind die beschriebenen Morde nichts für schwache Nerven. Die Geschichte wird auf verschiedenen Ebenen erzählt und der Leser erhält so Einblicke, die den Ermittlern verwehrt bleiben. Jedes Mal wenn ich dachte, ich hätte den Täter entlarvt, wurde ich eines Besseren belehrt. Elias Haller versteht es immer wieder vollkommen plausible Spuren zu legen, die sich aber letztlich als falsche Fährte herausstellen. Die Auflösung kam für mich vollkommen überraschend. 

Die Geschichte um die Mordserie wird spannend erzählt und steigert sich stetig. Diesesmal gibt es nur wenig Nebenschauplätze, wie zb der Flirt mit der Gerichtsmedizinerin, oder die ständigen Kompetenzrangeleien mit Arnes derzeitigen Vorgesetzten. Mir hat das sogar ganz gut gefallen, denn in den Vorgängern hat mich das ganze Private um Arne Stiller fast etwas genervt, da war der Fokus mehr auf der Person des Ermittlers, als auf dem eigentlichen Fall. 

Elias Haller hat hier eine gelungene Fortsetzung seiner Reihe geliefert, die man gut auch ohne Vorkenntnisse lesen kann, obwohl diese natürlich die Figuren nochmal unterstreichen. Mir wird im Verlauf der Bücher die Ermittlerfigur Arne Stiller immer sympathischer und ich hin froh, dass ich hier drangeblieben bin.