Rezension

Rachemorde

Das Zeichen -

Das Zeichen
von Elias Haller

Bewertet mit 4 Sternen

"Das Zeichen" ist für mich das erste Buch von Elias Haller, aber schon der dritte Fall für Ermittler Arne Stiller. Das ist aber überhaupt kein Problem, da man für das lesen dieses Buches keine Vorkenntnisse braucht und alle wichtigen Fakten aus der Vergangenheit noch einmal aufgegriffen werden. Ich fand Buch hauptsächlich dadurch ansprechend, dass es am Rande mit Kryptologie zu tun hat. Das Buch selbst war solide, aber nicht die kryptologische Schnitzeljagd, die ich mir erhofft hatte. 

Zum Inhalt: In Dresden taucht eine brutal zugerichtete Leiche auf, deren Gesicht entfernt wurde. Über der Leiche an der Wand findet die Polizei einen griechischen Buchstaben und eine Zahl. Warum musste der Mann so leiden? Und was hat es mit diesem Zeichen auf sich. Arne Stiller, der als Kryptologe tätig ist, übernimmt den Fall und wird nach und nach in ein düsteres Geheimnis aus der Vergangenheit hineingezogen. Kann er den Täter rechtzeitig stoppen?

Das Buch ist in zwei Zeitebenen geschrieben, sodass der Leser quasi aus erster Hand erfährt, welche Ereignisse zu den aktuellen taten geführt haben. Das finde ich gut gemacht und es trägt erheblich zur Spannung bei. Dadurch wird natürlich aber auch einige vorweg genommen, sodass ziemlich schnell klar ist worum es geht, wer die potentiellen Opfer sind und wer als Täter in Frage kommt. Der Autor legt geschickt falsche Fährten, sodass ich mehr als einmal den falschen im Verdacht hatte. Die Auflösung kam dann doch sehr überraschend und für mich nicht ganz nachvollziehbar. Hier hätte ich mir eine bessere Erklärung erhofft.

Das Buch ist flüssig geschrieben und leicht zu lesen, die Kryptologie hinter dem Fall kam für meinen Geschmack allerdings zu kurz. Insgesamt werden drei Zeichen gefunden und mit dem dritten auf gleich noch die passende Erklärung mitgeliefert. Das kam mir irgendwie zu leicht vor. Stiller ist ein fähiger Ermittler, der mir aber wenig sympathisch ist, sein Chef hingegen ist ein absoluter Vollidiot, der sich vor der Arbeit drückt und dann andere zum Sündenbock macht. Ein echter Sympathieträger hat mir in der Story gefehlt. 

Das Buch ist ein solider Thriller, hat mich aber nicht umgehauen.