Rezension

Nervige Charaktere und konstruierte Handlung…

Irish Players - Rugbyspieler küsst man nicht - Penny Reid, L. H. Cosway

Irish Players - Rugbyspieler küsst man nicht
von Penny Reid L. H. Cosway

Bewertet mit 2 Sternen

„Irish Players - Rugbyspieler küsst man nicht“ ist  (The Hooker and the Hermit 4) ist Band 4 der Bestseller-Reihe um Irlands heißestes Rugby-Team von L. H. Cosway und Penny Reid. Alle Bände sind in sich abgeschlossen und können separat gelesen werden. Ich kannte keine der Vorgängergeschichten und konnte durch die kleinen Erläuterungen am Rande problemlos in die Geschichte und das Team hineinfinden.

Diesmal geht es um die Liebesgeschichte zwischen dem Rugby-Superstar William Moore und der Studentin Josey Kavanagh.

Mein größtes Problem an dem Buch ist, dass ich von Anfang an von Josey genervt war.

Sie soll eine 26jährige junge Frau sein, führt sich aber auf wie ein 16jähriger Teenager. Sie wohnt noch bei ihren Eltern,  wird von diesen gleichermaßen  verwöhnt, wie sie auch in völlig ungesundem Maße auf sie fixiert ist. Josey studiert im dritten Anlauf Tiermedizin und wird gleich zu Beginn der Geschichte ganz unerwartet von ihren Eltern vor die Tür gesetzt, weil diese erstens pleite und zweitens der Meinung sind, Josey solle endlich mal auf eigenen Beinen stehen. Besonders diplomatisch ist diese Vorgehensweise nicht und außerdem reichlich spät, aber Joseys einzige Reaktion besteht darin, sofort beleidigt Koffer und Hund zu packen und ins Nirgendwo aufzubrechen. Ich hätte ihr bereits auf den ersten Seiten den Hals umdrehen können… Dann quartiert sie sich bei ihrer besten Freundin Eilish ein, um mit nächtlichen Spinnenjagden und Backorgien ihr und ihrer Familie auf den Geist zu gehen.

Aber auch der männliche Protagonist, William Moore, ist kein einfacher Charakter: Er steht gerade im Zentrum einer üblen Pressekampagne wegen bestimmter sexueller Vorlieben (so ganz konnte ich die Aufregung darüber nicht verstehen) und versucht die Wogen zu glätten, indem er eine/einen Mitbewohner/in als Aufpasser engagiert.

Und so kommt Josey in den Genuss des nächsten Rundumsorglos-Pakets: William  finanziert Joseys Studium und bezahlt ihr ein Gehalt, wenn sie dafür bei ihm einzieht und ein Auge auf ihn hat. Wo gibt’s denn bitte so etwas?

Es kommt, wie es kommen muss - die beiden fühlen sich zueinander hingezogen, und hier ist  die nächste für mich nicht nachvollziehbare Entwicklung der Handlung: das ständige Hin und Her zwischen den beiden, Williams ständige Ängste und Joseys vermeintlich coole Reaktionen. Ich habe nicht wirklich nachvollziehen können, welche Probleme William denn nun wirklich hat: leidet er generell unter Bindungsängsten oder hat er Angst vor einer Zurückweisung durch Josey? Die Autorinnen packen so viel  an dramatischer Familiengeschichte und Vergangenheit in die Handlung, und doch wird nicht  so richtig klar, was William denkt und fühlt. Irgendwann konnte ich die ständige Wiederholung von „und dann verlässt sie mich“ einfach nicht mehr lesen!

Sehr schade, denn eigentlich mag ich solche Reihen sehr gerne, in deren Verlauf man die einzelnen Mitglieder einer Mannschaft oder eines Teams kennenlernt, aber hier ist mir die Lust leider vergangen…