Rezension

Nett, skurril und unterhaltsam

Hühner Voodoo - Hortense Ullrich

Hühner Voodoo
von Hortense Ullrich

Bewertet mit 4 Sternen

Die schon länger 59-jährige Gwendolyn bekommt eines Tages mitgeteilt, dass ihre Vermögensberater mit ihrem Geld abgehauen sind und sie nun mittellos ist. Man bietet ihr als Ausgleich zehn kostenlose Stunden bei einer Psychologin an, um diesen Schreck zu verdauen und empfiehlt ihr sich eine Arbeit zu suchen. Gwendolyn fällt aus allen Wolken, aber ziemlich schnell fasst sie einen Plan. Ja, sie wird zu der Psychologin gehen, aber nur, um deren Rechnung später kopieren zu können und mit ihren eigenen Kontodaten auszutausche, denn dieses Geld stehe ihr schließlich zu. Bei der Sitzung muss die Psychologin plötzlich weg und als Gwendolyn gerade gehen will, trifft sie auf den Leichenbestatter Frederick, der sie für die Psychologin hält. Gwendolyn beschließt mitzuspielen und weil das Gespräch und Fredericks Problem sehr interessant sind, steht am Ende fest: Gwendolyn wird ihre eigene Psychologiepraxis aufmachen. Natürlich ohne jegliche Kenntnisse. Das kann eigentlich nur schief gehen...

Neben Gwendolyns Geschichte geht es später vermehrt um die vertrackte Liebesgeschichte zwischen Frederick und Gwendolyns Nichte. Eine andere ältere Dame, Bernadette, ist ebenfalls von der Partie - sie steigt mit in Gwendolyns Geschäft ein und bietet den Patienten Hilfestellung mittels Hühner-Voodoo an. Die beiden nehmen sich gemeinsam Fredericks Problem an und auf dem Weg zur Lösung wimmelt es nur so vor witzigen Dialogen, skurrilen Ereignissen und wirklich amüsanten Wendungen.

Der Roman Hühner-Voodoo hat mir wirklich gut gefallen. Er lässt sich sehr schnell lesen und ich musste oft schmunzeln über die gut gezeichneten Figuren. Es gibt also viel zu lachen und auch etwas fürs Herz mit Fredericks Liebesproblemen. Ein wirklich nettes Buch, skurril und unterhaltsam. Dass nicht alles völlig realistisch war, hat mich nicht gestört.