Rezension

Nette Lektüre für untrwegs

Land in Sicht - Kristina Steffan

Land in Sicht
von Kristina Steffan

Nachdem ich vor nicht allzu langer Zeit Nicht die Bohne von Kristina Steffan gelesen hatte, war ich sehr gespannt auf ihren kürzlich erschienen Roman Land in Sicht.

Als Übersetzerin von Erotikromanen ist Lotta trotz gescheiterter Beziehung nicht unzufrieden mit ihrem Leben. Bis der Anruf kommt, ihre über alles geliebte Großmutter ist gestorben. Für die junge Frau bricht eine Welt zusammen. Als sie dann auch noch unter völlig widrigen Bedingungen zur Hausbesitzerin werden soll, bricht sie zusammen. Das kann Oma doch nicht ernst meinen! Mit ihrer zänkischen Schwester soll sie zusammen in einem Haus wohnen? Lotta lässt sich darauf ein und der Renovierungsmarathon beginnt. Dafür braucht man Handwerker, die so ziemlich jedes Klischee bedienen, ich habe viel gelacht. Sie reißen die falsche Wand ein, sind mal längere Zeit verschwunden und auch sonst immer für kleine Atmenaussetzer gut. Die Dorfbewohner sind ein gar lustiges Volk mit sehr eigenen Sitten, mit denen Lotta sich anfangs schwer tut. Gemeinsames Äpfel schälen und Kuchen backen und zu jeder Zeit ein Schnäpschen sind Dinge, an die sie sich gewöhnen muss. Dann ist da noch der sehr attraktive und geheimnissvolle Nachbar. Lotta will keine neue Beziehung, kann sich ihm aber nicht entziehen und es passiert was passieren musste. Die Liebe hält Einzug im Dorf.

Als Untertitel heißt das Buch Das Glück schmeckt nach Äpfeln und Schokolade. Das genauer zu erklären würde zu sehr spamen, aber treffender hätte man ihn nicht wählen können. Mit Land in Sicht entführt Autorin Kristina Steffan ihre Leser in die Idylle eines gemütlichen Dorfes und vernetzt das Leben zweier junger Frauen darin. Ich fand es spannend, wie sich das Anwesen und das Haus der Großmutter verändert haben. Neben Lotta und ihrer Schwester gibt es einige tolle Nebencharaktere wie den Grafen und die Nachbarin der Oma. Mir hat die langsame, fast zarte, Entwicklung der Romanze zwischen Lotta und dem Graf gefallen. Es hat so ein ganz vorsichtiges sich einander annähern und umeinander herumschleichen. Die Geschichte von Lotta ihrer Schwester passte super ins Bild. Ich mag die verrückten Klamotten von Schwester Lea und deren Freund.

Zusammenfassend eine schöne Geschichte mit viel Witz um Emotionen, Erfahrungen und das Leben an sich. Was mir nicht so gefallen hat ist die Bezeichnung „Graf“. Das legte mir anfangs oft das Bild vom Sänger der Band Unheilig in den Kopf. Ansonsten musste ich viel schmunzeln, vor allem, wenn sich Lotta und Lea mal wieder Nettigkeiten an den Kopf geworfen haben. Ich wünsche mir noch eine Kurzgeschichte, was aus allen geworden ist.