Rezension

Nette, witzige Romantasy, die das Genre nicht neu erfindet

Eternity - Meg Cabot

Eternity
von Meg Cabot

Pro:
Das Cover ist typisch für das Genre - nichts wirklich Originelles, aber man weiß, woran man ist. Und woran ist man? An einer gutgeschriebenen Urban Fantasy mit Romantik, Humor und Spannung.
Die Handlung erfindet das Genre nicht neu. Der gutaussehende, düstere Vampir, der ebenso gutaussehende, weniger düstere Vampirjäger, und die junge Frau, die sich in den Vampir verliebt... Aber die Autorin baut ein paar originelle und witzige Ideen ein, die verhindern, dass die Geschichte langweilig oder zu vorhersehbar wird. Ich hatte das Gefühl, sie spielt sogar augenzwinkernd mit den Klischees und verteilt den ein oder anderen liebevollen Seitenhieb auf Twilight & Co. Und auch wenn man dennoch ein paar Dinge als Leser schon vorhersehen kann, bleibt es trotzdem im Ganzen spannend.

Es gibt verschiedene Handlungsstänge: Meenas Probleme mit ihrer Arbeit als Drehbuchschreiberin - sie soll ausgerechnet über Vampire schreiben, und kann Vampire nicht ausstehen -, eine scheinbar von Vampiren verübte Mordserie, und die Besessenheit von Vampirjäger Alaric, den Prinzen der Dunkelheit zu töten.

Die Charaktere sind gut beschrieben, und Meena war mir als Hauptfigur sehr sympathisch - und sogar ihr Hund ist eine echte Persönlichkeit. Dass Meena selber paranormale Fähigkeiten hat (sie kann das Todesdatum und die Todesart jedes Menschen, dem sie begegnet, sehen) hat mir gut gefallen. Auch ihre Nachbarn, die wohl unvampirischsten Vampire, die man sich vorstellen kann, habe ich ins Herz geschlossen.
Der Schreibstil ist gut, unterhaltsam und flüssig zu lesen, und der Humor hat mich oft zum Schmunzeln gebracht. Natürlich kommt auch die Romantik nicht zu kurz.

Kontra:
Die männlichen Protagonisten waren mir manchmal ein kleines bisschen zu klischeehaft. Natürlich ist Lucien nicht irgendein Vampir, sondern der wichtigste, mächtigste Vampir. Natürlich sehen er und sein Widersacher Alaric beide aus, als seien sie Kandidaten für "Sexiest Man Alive".

Und mit der Romantik ging es mir zwischendrin einfach etwas zu schnell. Wie das leider öfter in der Romantasy so ist, müssen sich Held und Heldin nur einmal begegnen, und schon gehen sie sich gegenseitig nicht mehr aus dem Kopf. Liebe auf den ersten Blick, was viele ja gerade romantisch finden, was mir aber manchmal ein wenig zu unglaubwürdig ist.

Zusammenfassung:
Wer seine Urban Fantasy mit einer guten Dosis Romantik und Witz mag, ist hier an der richtigen Adresse. Man sollte nichts überragend Neues erwarten, aber ein solide und kompetent geschriebenes Buch, das mich gut unterhalten hat.