Rezension

Neue Wege

Gut Friesenhain - Zwischen Traum und Freiheit -

Gut Friesenhain - Zwischen Traum und Freiheit
von Lotte Grünewald

Bewertet mit 5 Sternen

1895 Gut Friesenhain im Münsterland. Die Geschwister der Grafenfamilie von Scheweney wachsen zusammen mit Marie, der Tochter des Stallmeisters Paas auf. Wilhelm, der Älteste, wird einmal den Hof erben und kann sich mit der Brautsuche Zeit lassen. Luise dagegen hat schon einige Heiratskandidaten abgelehnt und demnächst soll ihr Vetter Johan aus den Niederlanden anreisen. Als Luise bei einer schwierigen Geburt der Stute Tess, die entscheidenden Maßnahmen ergreift, gewährt ihr Vater ihr einen Wunsch. Sie darf an einem Kongress zur Frauenbewegung teilnehmen. Dort lernt sie die fortschrittlichen Geschwister Brugge kennen und in ihr wächst der Wunsch Tiermedizin zu studieren. Ihre stets auf Harmonie bedachte Schwester Clara, soll vermitteln.

Das Cover zeigt eine selbstbewusste Frau, das Gut und natürlich ein Pferd. Die Protagonisten werden sehr anschaulich beschrieben und in einem Personenregister am Ende des Buches noch einmal aufgelistet. Die Handlung wird abwechselnd aus der Sicht von Luise, Clara und Marie erzählt und man bekommt einen guten Eindruck von den jeweiligen Gedankengängen. Die Geschichte selbst wird kurzweilig mit sehr viel Liebe zum Detail und zu den verschiedenen Tieren erzählt. Die werden dann auch noch einmal extra aufgelistet. Die Schauplätze und das Leben in der damaligen Zeit werden sehr authentisch geschildert. Die Pferdezucht und der Umgang mit den Pferden, der auf diesem Gestüt schon damals sehr fortschrittlich war, wird ausführlich beschrieben. Die Tierliebe der Autorin spürt man zwischen den Zeilen. Bei diesem ersten Teil der Trilogie stand Luise im Vordergrund. Beim nächsten Teil wird es eine von den anderen beiden Frauen sein und ich freue mich schon darauf.