Rezension

Neufassung von Romeo und Julia

Sommernachtszauber - Ellen Alpsten

Sommernachtszauber
von Ellen Alpsten

Inhalt:
Seit ihrer ersten Begegnung mit dem jungen Schauspieler Johannes ist das Leben für Caroline wie ein Rausch. Tagsüber gibt sie auf der Bühne alles, um ihre erste große Rolle als Julia perfekt zu spielen. Nachts trifft sie sich heimlich mit ihm für weitere Proben im dunklen Theater. Johannes holt aus ihr und der Rolle das Beste heraus und die beiden verlieben sich haltlos ineinander. Doch Caroline wagt nicht, irgendjemandem von ihrem Glück zu erzählen. Denn Johannes dürfte gar nicht existieren. Er wurde während einer Romeo und Julia -Inszenierung in den 30er-Jahren grausam auf der Bühne erstochen und mit einem Fluch belegt. Und langsam erkennt Caroline, dass ihre Liebe zu Johannes sie vor eine unmögliche Wahl stellt ...

Meine Meinung:
Das Buch hat mich leider gar nicht mitgerissen. Die Idee ist gut, allerdings läuft mir irgendwie alles zu glatt und zu oberflächlich ab.
Die Charaktere sind für mich meist sprunghaft (vorallem Mia) und wenig tiefsinnig (außer Michi). Mia ist für mich leider eh der schlecht durchdachteste Charakter. Sie ist die Intrigantin im ganzen Buch, was sie theoretisch auch gut hinbekommt. Aber ich kann ihre Gefühle und Verhaltensweisen oft nicht nachvollziehen. Außerdem hat sie starke sprunghafte Einstellungen, die ich irgendwie nicht nachvollziehbar finde. Irgendwie wirkt es so als wäre hier jemand "Böses" gebraucht worden und die Autorin wusste sich nicht anders zu helfen als die Freundin von Caroline dafür zu nehmen. Die Geistergeschichte ist nett, wird aber schlecht rübergebracht, weil jeder sofort an Johannes glaubt und niemand wirklich erstaunt darüber ist.

Eigentlich find ich toll, dass das Ganze quasi im Theater spielt und man miterlebt, wie das Stück wächst und gedeiht. Aber irgendwie kriegt die Autorin es nicht hin, einen wirklich in diese Welt hineinzuziehen.
Die Liebesgeschichte ist mir zu emotionslos. Das einzige was wirklich Emotion hat, ist das Leben von Caroline und ihrem Bruder. Michi ist so ein schlauer kleiner Kerl, der im ganzen Buch wirklich die tiefsinnigsten und emotional berührendsten Sachen sagt. Schade, dass das Potential nicht mehr genutzt wurde.

Außerdem stören mich, wie viele Leute schon angemerkt haben, die Sexszenen, die doch sehr detailliert beschrieben sind. Es handelt sich hier um ein Kinder- oder Jugendbuch und dafür sind diese Szenen wirklich nicht geeignet und hätten locker ein bisschen weniger detailliert sein können.

FAZIT: Ich mag die Idee, finde das Potential aber nicht gut genutzt und die Schwerpunkte teilweise falsch gelegt. Schade drum - deshalb nur 2 Sterne!