Rezension

Neumodernes Märchen, das mit jedoch nicht zugesagt hat

Vogelherz - Catherine Catmull

Vogelherz
von Catherine Catmull

Bewertet mit 2 Sternen

Das Cover:

Vogelherz hat ein sehr schönes Cover. Es zeigt den Titel in einer schimmernden Kupferfarbe in der Mitte. Außen umrandet ist es mit Baumästen, auf denen verschiedene Vogelarten sitzen. U.a. sind eine Eule, ein Kolibri und ein Rabe zu sehen. Über den Tieren und dem Titel ‘wacht’ ein hübscher Schwan mit aufgeschlagenen Flügeln über ihre Untertanen. Auf der Rückseite zu sehen sind währenddessen Summer und Bird, wir sie, dick angezogen, sich im Schnee auf die Suche nach ihren Eltern begeben.

Meine Zusammenfassung und Meinung:

Summer und Bird wachen eines Morgens auf und stellen fest: Ihre Eltern sind verschwunden! Besorgt suchen sie nach ihnen und finden in einem Schrank einen Bilderbrief, der so aussieht wie die, die ihre Mutter immer für die beiden gemacht hat. Die Beiden rätseln um den Bilderbrief und wagen sich in den Wald, der hinter dem Grundstück ihres Hauses liegt. Sie glauben, dort ihre Eltern zu finden. Doch statt diese zu finden, trennen sich die beiden. Bird trifft auf die geheimnisvolle Puppenspielerin und Summer lernt den mysteriösen Ben kennen. Doch was hat es mit den sprechenden Vögeln auf sich, die Bird hören kann? Summer und Birdy begeben sich auf eine Reise in eine andere Welt …

‘Vogelherz’ habe ich auf Librimania gewonnen und eigentlich klang die Inhaltsangabe ja auch recht gut, aber was dann dabei rauskam, hat mich leider ziemlich enttäuscht. Aber mal der Reihe nach. Zuerst einmal ist Vogelherz aus der Erzählperspektive erzählt, was sicherlich gut ist, denn wenn die Geschichte aus Birds oder Summers Sicht geschrieben wäre, wären die Eindrücke nicht mehr objektiv. Doch im Laufe der Geschichte werden die Gefühle und Eindrücke der handelnden Personen sehr detailliert beschrieben. Zur Geschichte an sich: Zwei Kinder sind auf einmal ohne Eltern. Sie machen sich auf die Suche nach ihnen und verirren sich. Bird kann, wie passend, die Sprache der Vögel verstehen. Summer hingegen nicht, was sie ziemlich neidisch auf Bird macht. Das zeigt sie ihr manchmal, manchmal wird das aber auch nur durch die Beschreibung von Summers Wut deutlich.

Die Beiden suchen ihre Eltern, gehen in den nahegelegenen Wald und versuchen das Rätsel zu lösen, dass sie, wie sie glauben, zu ihnen bringen wird. Letztendlich trennt sich Bird von Summer, da sie zu wissen glaubt, wie sie ihre Eltern retten kann. Beide durchleben geradezu ‘märchenhaftes’. Der Teil mit der Puppenspielerin fand ich gut, da es zeigt, wie eine Person aus Neid und Hass andere Lebewesen manipuliert. Wie sie jedoch auf ihre Ideen kommt und wie sie so wird, wie sie ist, wird nicht erklärt. Schön bzw. eigentlich traurig ist die Geschichte von der Schwanenkönigin und ihrer großen Liebe. Man versteht, warum manche Vögel loyal sind und andere nicht. Das Ende hat mich schon ein bisschen überrascht, denn das hatte ich nicht erwartet. Die Geschichte liest sich leider jedoch viel zu langatmig und zu unverständlich. Irgendwie kommt keine Spannung auf, kein ‘Ah’-Moment oder ein ‘Oh’-Moment. Leider konnte mich dieses Märchen nicht mitreißen. Positiv anmerken möchte ich jedoch noch die Aufmachung des Buches, also das hübsche Cover und die liebevolle Innengestaltung, denn jedes Kapitel beginnt mit einem Gewirr aus Baumästen, auf denen ein Rabe und ein weiterer Vogel sitzen. Sieht auf jeden Fall sehr schön aus.

Bewertung:
Vogelherz ist ein modernes Märchen, in dem es um zwei junge Mädchen geht, die ihre Eltern suchen und ein Abenteuer, ein Märchen auf dem Weg zu ihnen erleben. Geheimnisse werden aufgedeckt, Bände aufgebaut und zerstört. Doch für mich war das Märchen einfach nicht ansprechend, die Gestaltung hat mir aber gefallen. Deswegen vergebe ich zwei Sterne.