Rezension

Nicht ganz so wie erwartet

Lost in a Kiss - Kati Wilde

Lost in a Kiss
von Kati Wilde

Bewertet mit 3 Sternen

Seit ihrem ersten Tag am College sind Aspen und Bethany beste Freundinnen, als sie erfolgreich das College beendet haben, lädt Bethany ihre Freundin zu einem Roadtrip ein. Einziger Wehrmutstropfen an der Sache ist, dass ausgerechnet Bethanys großer Bruder Bram sie auf dieser Reise begleiten wird. Doch ihrer Freundin zu liebe nimmt Aspen sich zusammen und verspricht ihr diese gemeinsame Reise. Aber als die Abreise vor der Tür steht, kommt alles ganz anders, als gedacht. Kurzfristig sagt Bethany die Reise ab und Aspren steht allein vor Bram. Zunächst möchte sie die Reise absagen, doch Bram unterbreitet ihr einen Vorschlag, den sie auf keinen Fall ablehnen kann.
Meine Meinung
Das Cover finde ich sehr hübsch und ansprechend und so dachte ich, es wird mal wieder Zeit für einen leichten und lockeren Liebesroman, denn der wurde mir auch durch den Klappentext versprochen.
Der Beginn lässt den Leser sehr schnell in die Geschichte rund um Aspen und Bram eintauchen und man erhält zunächst einmal einen guten Einblick, warum Aspen so eine Abneigung gegen den großen Bruder ihrer besten Freundin hegt. Auch der Schreibstil der Autorin Kati Wilde ist sehr angenehm und leicht, so dass man sehr schnell durch die Seiten fliegt. Allerdings hatte ich mir hier doch mehr einen Roadtrip mit Liebesgeschichte erhofft, erhalten habe ich einen Roman, in dem der Erotikanteil ab einem gewissen Punkt für mich zu viel wurde. Die zu Beginn noch lustig leichte Liebesgeschichte driftete dann in eine Richtung, die für mich nicht so recht zu den Charakteren passen wollte. Fans von erotischer Literatur dürften hier dann wohl eher auf ihre Kosten kommen, denn für mich war ab da die Handlung ziemlich abgeflacht.
Durch witzige Schlagabtäusche zwischen Bram und Aspen wird der Roman aufgelockert, ansonsten war es ein recht typischer New Adult Roman mit vielen Klischees. Zwar fühlte ich mich sehr gut unterhalten, doch schon zu Beginn ahnte ich den weiteren Verlauf der Geschichte und aus welchen Gründen es Höhen und Tiefen zwischen Bram und Aspen geben würde.
Der Roadtrip selber war leider nicht so spannend, wie ich es mir erhofft hatte. Von der Landschaft selber bekommt man nicht allzu viel mit und die Reise ist ebenfalls recht komfortabel. Also nur wenig Schlafsackfeeling und harte Wanderung, stattdessen gab es einen kostspieligen SUV und Luxushotels.
Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Perspektive aus der Sicht Aspens. Man darf an ihren Gedanken teilhaben und die Geschichte aus ihrem Blickwinkel betrachten, so dass man hier auch schnell einen Bezug zur Protagonistin aufbauen kann.
Diese Protagonistin war mir auch eigentlich ganz sympathisch und ich konnte ihre Handlungen gut nachvollziehen. Sie steht zu ihrem Wort und hält fest zu ihrer Freundin und ihrer Familie, die für sie durch und durch wichtig sind. Für diese Menschen, die ihr am Herzen liegen, würde sie alles geben. Mit ihrer manchmal etwas größeren Klappe und mit manch einer Aktion brachte sie mich durchaus ab und an zum Schmunzeln.
Aspen ist reich, ist grummelig und auf den ersten Blick arrogant. Dadurch, dass er schon sehr früh seine Eltern verloren hat, musste er früh Verantwortung übernehmen und stellt schon gewisse Ansprüche an andere und an sich selbst. Seine schnelle Wandlung war für mich ebenfalls ein etwas wunder Punkt, weil diese für mich zu schnell kam, ansonsten war er für mich einfach zu vorhersehbar und klischeehaft.
Neben den beiden gab es nur wenige Nebenfiguren, wichtig für die Handlung sind vor allem Bethany und Murphy, aber auch Aspens Cousin bringt noch einmal etwas Schwung in die Geschichte. Doch neben den beiden Hauptcharakteren blieben die weiteren Charaktere sehr blass und im Hintergrund.
Mein Fazit
Ich hatte von dieser Geschichte eine leichte und lockere, aber auch humorvolle Liebesgeschichte erwartet. Der Einstieg in den Roman konnte mir dieses auch noch bieten, doch ab einem gewissen Punkt wurde es für mich einfach zu viel Erotik und zu wenig Handlung. So ganz habe ich die schnellen Gesinnungswandlungen der Protagonisten auch nicht geglaubt und fand es im großen und ganzen sehr klischeehaft. Sicherlich kann man einen Liebesroman genauso wie das Rad nicht neu erfinden, aber hier gab es leider zu wenig Überraschungen. Trotz meiner Kritik hatte das Buch durchaus einen guten Unterhaltungswert und war nicht langweilig und auch die Protagonistin war mir durchaus sympathisch. Fans von erotischen Romanen kommen hier bestimmt auf ihre Kosten.