Rezension

Nicht hochspannend aber fesselnd - gut gelungener Debütroman

MUC - Anna Mocikat

MUC
von Anna Mocikat

Die Geschichte:
München im Jahre 2120. Die Stadt ist völlig zerstört und verdreckt, seit vor 100 Jahren „das große Sterben“ begann. Nur Rothaarige überlebten. Umso Verwunderlicher das ausgerechnet Pia lebt, eine Kletterkünstlerin.Denn ihre Haare sind schwarz, dass macht sie nicht nur besonders, sondern auch zu einer Außenseiterin. Sie begibt sich nach Muc um ihren Bruder zu finden und muss erkennen, dass die Stadt nicht so ist, wie sie es sich vorgestellt hat.

Die Handlung
spielt im Jahre 2120 und wird aus Pias Sicht erzählt in 17 Kapiteln und einem Epilog erzählt. Sie beinhaltet weniger Action, sonder verläuft in meinen Augen eher ruhiger, weist aber die typischen Merkmale und auch Klischees einer dystopischen Perspektive auf. So mangelt es zum Beispiel an Strom, es herrscht Unterdrückung usw.
Besonders interessant fand ich in dieser Handlung, dass sich Pias Talent aufs Klettern konzentriert und sie sich somit aus einigen heiklen Situationen retten kann. Das war für mich mal eine völlig andere Begabung unter den Protagonisten und passt wunderbar ins Panorama hinein.
Auch die beschriebene Natur mit ihren Tieren fand ich sehr originell dargestellt und gelungen.

Die Figuren
Pia ist die Protagonistin die sich Dank ihrer schwarzen Haare aus der Masse abhebt und durch ihr Talent zu Klettern aus so manchen Situationen befreien kann. An sich war sie mir sympathisch, neigte aber in meinen Augen schnell zur Selbstüberschätzung und Naivität. Auch wenn gerade diese Schwächen sie besonders glaubhaft machten, da für sie die Außenwelt ja quasi fremd ist, konnte es mich zwischenzeitlich gewaltig nerven.

Der Handlungsort
Endlich mal wieder eine Dystopie, die wieder in Deutschland spielt. München und seine Umgebung werden sehr detailliert beschrieben und bieten ein wunderbares Panorama in dieser trostlosen Welt. Hier konzentriert sich die Autorin vor allem auf die Natur und beschreibt sehr ausführlich die Wälder und die Tierwelt, die sich dort neu ansiedelt.

Der Schreibstil
ist meiner Meinung nach sehr flüssig und bildhaft. Ob es sich nun um die Handlungsumgebung oder auch die Figuren handelte, ich konnte sie mir alles sehr gut vorstellen.  Ein wenig verwundert war ich über die moderne Ausdrucksweise die für mich nicht ganz in die „primitive“ Welt bzw. passte.

Fazit:
MUC ist in meinen Augen ein gelungener und vor allem besonderer Debütroman in diesem Genre. Auch wenn die Geschichte für mich weniger spannend war, fesselte mich dieser Roman dennoch dank überzeugender Hintergrundkulisse und sehr interessanten Figuren. Selbst wenn die Handlung zwischendurch zu stolpern schien, fand ich das Ende in sich stimmig und gut gelöst.
Somit kann ich abschließend sagen, dass dieses Buch bestimmt nicht mein letzter Roman von ihr war.
© Michaela Gutowsky