Rezension

Nicht nur für junge Abentuerer.

Jake Djones und die Hüter der Zeit - Damian Dibben

Jake Djones und die Hüter der Zeit
von Damian Dibben

Jake Djones ist ein Buch genau nach meinem Geschmack! Zugegeben, am Anfang, als ich das Buch noch nicht gelesen sondern nur den Trailer gesehen hatte, musste ich an TKKG denken. Drei unterschiedliche Jungs und ein Mädchen, das kam mit doch etwas bekannt vor. Das Buch Jake Djones hat auch etwas von einer Detektivgeschichte, allerdings mit weit größeren Ausmaßen, als es bei dem anderen Quartett jemals der Fall war. 

Direkt von der ersten Seite an ist man mittendrin im Geschehen. Jake Djones, unser junger Protagonist, wird entführt! Er ist ahnungslos, ich als Leserin auch und somit ist die erste Verbindung schon hergestellt. Obwohl Jake ein Junge und auch einige Jahre jünger ist als ich, konnte ich mich dennoch gut mit ihm identifizieren. Seine Gedanken und Gefühle waren nachvollziehbar und weil ich, genau wie er, alles zum ersten Mal "sehe" konnte ich mich gut in ihn hineinversetzen. Es dauert einen Moment, bis man die Sache mit den Geschichtshütern versteht, denn anfangs ist keiner wirklich bereit, Jake einzuweihen. Lediglich die junge Topaz und der etwas stille Charlie nehmen sich Zeit für Jake. 

Topaz, Charlie und Nathan sind die anderen Jugendlichen, die für die Geschichtshüter arbeiten und sich gemeinsam mit Jake auf eine Reise begeben. Ich finde die Charaktere wirklich toll, weil sie so unterschiedlich sind und jeder für sich eine ganz spezielle Art hat, die einen großen Wiedererkennungswert besitzt. Dennoch habe ich hier auch etwas zu meckern. Die Jugendlichen sind zwischen 14 und 16 Jahren alt, aber ihr Verhalten entspricht eher jungen Erwachsenen, so zwischen 16 und 20. In meinem Kopf waren Jake und die anderen immer älter und auch vom Aussehen her nicht so wie 14. Manchmal gibt es Momente, da kommt ihr jüngeres Alter durch, aber die meiste Zeit über habe ich sie doch erwachsener eingeschätzt. Es mag vielleicht auch an dem liegen, was sie schon hinter sich haben, sodass sie einfach früher "reifer" geworden sind. Nun ja, das ist Ansichtssache... Auf jeden Fall macht es viel Spaß, die verschiedenen Charaktere kennenzulernen. Es gibt da nicht nur die Jugendlichen, es gibt auch Erwachsene, von denen einige eine sehr wichtige Rolle spielen. 

So kommt es, dass es in Jake Djones nicht nur einen Erzählstrang rund um Jake gibt, sondern auch noch einen zweiten, der sich abseits abspielt und in dem die Erwachsenen die Hauptrollen spielen. Jeder für sich ist spannend und beide sind voll von unerwarteten Wendungen, die nie Langeweile aufkommen lassen. Zusammen mit Jake und den anderen reist man durch Zeit und Raum. Damian Dibben hat es wirklich geschafft, mich von der ersten Seite an, an das Buch zu fesseln. Der Schreibstil lädt geradezu zum Weiterlesen ein, ein Stocken oder aufgesetzt wirkende Passagen gibt es nicht

Freunde von Detektivgeschichten kommen voll auf ihre Kosten, denn es wird gerätselt ohne Ende! Hier ein Hinweis, da ein Indiz und dennoch kommt es immer wieder anders als erwartet. Ich hatte einfach Spaß! Ja, an manchen Stellen habe ich auch gezittert und gebangt, weil ich dachte, es sei alles schief gelaufen, aber wer das glaubt unterschätzt wohl Jake und seine Freunde. Eine Liebesgeschichte gibt es auch, eigentlich sogar 2, aber die spielen sich doch eher im Hintergrund ab und es passiert auch gar nicht so viel dabei. Im Vordergrund steht definitiv das Abenteuer und das ist auch gut so!

London, Köln, Venedig... diese und andere Städte werden im Buch besucht und sie in den verschiedenen Epochen kennen zu lernen ist sehr interessant! Ich war nie ein besonderer Freund von Geschichte, aber hier habe ich doch wirklich Lust darauf bekommen, mehr über die Vergangenheit zu erfahren. Das mag was heißen!

Ich könnte Jake Djones noch viel länger loben, aber dann würde ich zu viel spoilern und das möchte ich natürlich nicht. Ihr müsst schon selbst herausfinden, wie der wirklich unausstehliche Xander Zeldt die Vergangenheit verändern will (ich sage nur: die Grenze zwischen Genie und Wahnsinn ist manchmal doch sehr fließend...) Ich kann euch nur sagen: Abenteuerfans sollten sich dieses Buch auf keinen Falle entgehen lassen!

FAZIT                                                                                                                                                            

Ein absolutes Muss für Zeitreisefans, die auf Abenteuer- statt Liebesgeschichte stehen! Die verschiedenen Charaktere und die unerwarteten Wendungen im Buch sorgen für gute Unterhaltung und durch den tollen Schreibstil liest sich das Buch fast von alleine. Abzug gibt es, weil ich gerne mehr über manche Charaktere erfahren hätte, wodurch manche Entwicklungen vielleicht nachvollziehbarer gewesen wären. Außerdem hätte das Finale etwas länger sein können ;)