Rezension

Nicht wirklich überzeugend

Morgen und für immer -

Morgen und für immer
von Ermal Meta

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:

„Kajan legte die Hände auf ihre Schultern und blickte sie an. Noch nie hatte er etwas gesehen, das so schön war wie Elizabeta. Jedes Mal, wenn er sie sah, konnte er sein Glück kaum fassen.“
Albanien 1943: Kajan lebt mit seinem Großvater in einem kleinen Bergdorf, der Krieg ist weit weg. Bis der deutsche Deserteur Cornelius auftaucht. Er gibt Kajan Klavierunterricht, und nach dem Krieg gelingt dem Bauernjungen der Aufstieg zum berühmten Pianisten. Doch dann verliebt er sich in Elizabeta, die Tochter eines Regimekritikers. Kajans Mutter, eine linientreue Kommunistin, weiß die jungen Liebenden zu trennen. Für Kajan beginnt eine abenteuerliche Flucht über die DDR, nach Westberlin und in die USA. Die Geschichte aber wird die beiden unausweichlich wieder zusammenführen. Ein großer Roman über Familie und Verrat – und über eine Jahrhundertliebe in Zeiten des Totalitarismus.

 

Meine Meinung:

Dieses Buch lässt mich sehr zwiegespalten zurück. Grundsätzlich gefällt mir die Geschichte wirklich gut, allerdings sind mir die Charaktere zeitweise zu blass, zu farblos geblieben. Ich konnte gerade zu Kajan, obwohl er der Hauptcharakter ist, keine wirklich Verbindung aufbauen.

Der Schreibstil ist sehr flüssig, bildlich, detailliert und realistisch. Der Autor beschönigt hier wirklich nichts. Er hat die Stimmung, die Geschehnisse und die Grausamkeit der damaligen Zeit wirklich sehr gut eingefangen und beschrieben. Noch dazu sehr sehr realistisch. Gerade die Geschehnisse in Albanien haben mir regelrecht den Atem stocken lassen. Man sollte also nicht zu zartbesaitet sein, wenn man dieses Buch liest. Aber genau das hat mir im Buch gut gefallen, das hier wirklich mit sehr viel Tiefgang und sehr guter Recherche berichtet wird.

Dieser Tiefgang hat mir bei den Charakteren allerdings komplett gefehlt. So wirklich nah kam man keinem der Charaktere.

Insgesamt ist dieses Buch für mich mehr ein Geschichtsbuch, wie ein Roman. Dafür hat mir bei den Protagonisten der Tiefgang gefehlt. Wer aber an geschichtlichen Hintergründen und Geschehnissen, auch an den Grausamkeiten, interessiert ist, für den ist dieses Buch genau das richtige.

 

Mein Fazit:

Mehr Geschichtsbuch, wie Roman. Von daher leider nur 3 Sterne.