Rezension

Noah und Echo

Noah und Echo. Liebe kennt keine Grenzen
von Katie McGarry

Bewertet mit 5 Sternen

"Noah und Echo. Liebe kennt keine Grenzen" ist ein echtes Lesehighlight, da es keine oberflächliche Liebesgeschichte beinhaltet, sondern wirklich ein sehr kostbares Buch ist, welches wirklich Tiefgang bereithält. Als Vielleserin habe ich gedacht, das ich schon vieles kennen würde, aber da habe ich weit gefehlt, denn "Echo und Noah" konnte mich wirklich überraschen. Sowohl Noah als auch Echo haben ein Päckchen von Ängsten bzw. Trauer zu tragen. Noah hat seine Eltern verloren und lebt seitdem in diversen Pflegefamilien. Seine beiden Brüder sind von ihm getrennt und sein Lebensziel ist, sich ein Leben gemeinsam mit seinen Brüdern aufzubauen. Echo, die auch äußere Verletzungen trägt, möchte herausfinden was an jenem Abend geschah, an dem sie sich so sehr verletzte, denn sie kann sich an das Geschehen nicht erinnern. Wir haben hier also äußere und innere Verletzungen, die aufgearbeitet werden müssen. Unterstützt werden beide von einer hervorragenden Psychologin. Auch wenn sich Echo und Noah zusammenschließen um in die jeweilige Akte des anderen zu schauen um Klarheit zu bekommen, kommt am Ende doch alles anders und für mich an einigen Stellen komplett unerwartet. Mir hat gefallen, das meine Erwartungen beim Lesen wirklich übertroffen wurden. Schon beim Anblick des Covers vermutete ich ein tief verletztes Mädchen, welches ihr Gesicht hinter ihrer roten Haarpracht zu verstecken ersucht. Ich kann mich erinnern, das ich als Teenager auch oft im Unterricht so verhaart bin um mich sozusagen unsichtbar zu machen. Auch wenn Echo wieder zur Schule geht nach einer Auszeit kann sie nicht an ihr altes Leben anknüpfen, denn sie hat sich nicht nur optisch verändert. Unverständlich für einige ihrer Freunde, die gerne die alte Echo zurück hätten. Echo zieht sich komplett zurück. Die Schwangerschaft ihrer Stiefmutter tut ein übriges um Echo auch gefühlsmäßig von ihrem Vater zu trennen. Echos Mutter leidet an einer bipolaren Störung, was ich als Laie wirklich interessant fand. Gerade zum Ende hin wird mir daher auch die Lieblosigkeit der Mutter klar, denn wie sonst hätte sie sich so verhalten sollen? 
Im Großen und Ganzen gefiel mir besonders wie impulsiv die Gefühle der jeweiligen Protagonisten aufgegriffen werden konnten. Lange schon habe ich kein Buch mehr gelesen, welches mich emotional wirklich umgehauen hat. Als sich Noah und Echo einander annähern knistern die Seiten förmlich und nahmen mich mit in eine Liebesgeschichte zart wie die Flügel eines Schmetterlings. Gegenseitig geben sie sich Halt und zeigen auf, das Schönheit nichts mit äußerer Schönheit zu tun hat und selbst Narben liebenswert und nicht abstoßend sind. Es ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle, die mitreißen und packen können. Eine ideale  Lektüre für junge Mädchen ab ca. 16 Jahren, die auf der Suche sind nach einem Buch, welches nicht oberflächlich bleibt, sondern auch zum Nachdenken anregt. Leseempfehlung!