Rezension

Originell und unterhaltsam

Der Sommer, in dem die Zeit stehenblieb - Tanya  Stewner

Der Sommer, in dem die Zeit stehenblieb
von Tanya Stewner

Viele tolle Ideen, sympathische Charaktere, ganz viel Humor - eine lockerleichte Lektüre.

Inhalt

Die 16-jährige Juli hat eine Lichtung, auf die sie sich immer gerne zurückzieht, wenn sie alleine sein will. Doch eines Tages ist sie nicht allein - denn dort ist Anjano, der ziemlich seltsam spricht und total davon überrascht ist, dass Juli ihn wahrnimmt.

Meine ausführlichere Meinung

Der Schreibstil hat mir wirklich gut gefallen und ist sehr jugendlich. Die Figuren - allen voran Julis beste Freundin Whoopi, aber auch Anjano und natürlich Juli - sind wirklich sehr sympathisch. Erzählt wird die Geschichte aus Sicht Julis, die ziemlich schlau ist, aber auch dazu tendiert, alles kurz und klein zu denken - was sich manchmal sehr lustig liest.

Überhaupt ist der Humor eine große Stärke des Buches. Es gab mehrere Stellen, bei denen ich wirklich dauerschmunzeln musste. Gerade Julis verworrene Gedankengänge sind originell und amüsant.

Ich möchte übrigens nicht sagen, welchem Genre man das Buch zuordnen kann, weil es einen großen Reiz des Buches ausmacht, zu erfahren, was es mit Anjano auf sich hat. Hinweis auf Genre wäre da zuviel verraten. Aber die grundsätzliche Idee finde ich wirklich gut durchdacht und sehr gut umgesetzt. Überhaupt diverse Szenarien fand ich sehr interessant und haben mich fasziniert.

Hingegen die eigentliche Liebesgeschichte zwischen Juli und Anjano, die neben dem großen Geheimnis den meisten Raum einnimmt, hat mich nicht überzeugt. Zu intensiv, zu schnell, zu oberflächlich (die beiden sind sofort von der Schönheit des jeweils anderen angezogen, aber richtig kennenlernen bzw. Zeit dafür haben sie nicht). Und auch Juli wirkte auf mich deutlich jünger als fast 17 Jahre. Aber das verzeihe ich gerne, weil ich das Buch sonst wirklich gut gelungen finde. 

Fazit

Wer von Dystopien die Schnauze voll hat, ein humorvolles Buch mit wirklich gut durchdachten Szenarien und sympathischen Figuren lesen möchte, kann ich "Der Sommer, in dem die Zeit stehen blieb" voll und ganz empfehlen. Kleinere Dinge verzeihe ich gerne. Und obwohl ich die Liebesgeschichte jetzt nicht ganz so ansprechend bzw. überzeugend fand, tat es meinem Lesevergnügen keinen Abbruch. 3 1/2 Sterne, dank Logik, Humor und Schreibstil jedoch eindeutig Tendenz zu 4.